Hexenschuss behandeln in München – wie Sie aktiv vorbeugen und wie wir Sie unterstützen können

Hexenschuss – typische Situationen im Alltag und Sport

Sie helfen einem Freund beim Umzug in München. Die letzten Monate haben Sie wenig Sport gemacht, der Rücken war kein Thema – bis jetzt. Kisten schleppen, Couch anheben, ein ruckartiges Bücken … Plötzlich durchzuckt Sie ein stechender Schmerz im unteren Rücken. Ihr Körper macht dicht. Nichts geht mehr.

Was ist passiert? Kein Wirbel, der „herausgesprungen“ ist – sondern ein Schutzmechanismus, weil Kraft, Koordination und Belastbarkeit nicht zur plötzlichen Anforderung passten. Ihr Körper sagt:

„Stopp! Ich bin auf diese Belastung nicht vorbereitet.“

Oder Sie sind ambitionierter Sportler, wollen nach einem Wettkampf oder nach einer Krankheit wieder ins Training einsteigen. Die Muskulatur ist noch müde, der Schlaf war unruhig, die Regeneration zu kurz. Dann – beim Krafttraining, beim Sprint oder sogar beim Aufstehen – zieht es plötzlich im Rücken. Auch hier reagiert der Körper mit einer muskulären Schutzspannung. Nicht, weil etwas kaputt ist, sondern weil Belastung und Erholung nicht im Gleichgewicht waren.

In beiden Fällen ist der Hexenschuss kein mysteriöses Rückenphänomen – sondern ein funktionelles Warnsignal des Körpers, das ernst genommen werden sollte, mit dem sich aber umgehen lässt.

In diesem Beitrag erklären wir Ihnen:

  • was wirklich hinter einem Hexenschuss steckt,
  • warum der Begriff „Blockade“ in die Irre führt,
  • wie Sie die Ursachen erkennen und gezielt beheben können
  • und wie Sie mit dem richtigen Training, stabiler Muskulatur und kluger Erholung dauerhaft beschwerdefrei bleiben.


Klar. Verständlich. Einfach umsetzbar.

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Begriff und Ursprung: Warum spricht man von einem „Hexenschuss“?

Der Begriff „Hexenschuss“ stammt aus einer Zeit, in der man für plötzlich auftretende Schmerzen übernatürliche Erklärungen suchte. Im Mittelalter glaubte man, Hexen hätten einen unsichtbaren Pfeil abgeschossen, der den Rücken „traf“. Heute wissen wir: Dahinter steckt keine Magie, sondern Biomechanik, neurophysiologische Schutzreflexe und oft schlicht mangelnde Vorbereitung auf Belastung.


Was ist ein Hexenschuss? – Definition und Symptome

Ein Hexenschuss, medizinisch als Lumbago bekannt, ist ein akuter Schmerz im unteren Rücken, der häufig als stechend oder brennend beschrieben wird. Er kann durch verschiedene alltägliche Aktivitäten ausgelöst werden, wie zum Beispiel das Bücken, Heben schwerer Gegenstände oder plötzliche Bewegungen. Der Schmerz kann so stark sein, dass er Ihre Bewegungsfreiheit erheblich einschränkt und zu einer typischen Schonhaltung führt.


Physiologischer und neurophysiologischer Hintergrund bei Rückenschmerzen

Um den Hexenschuss besser zu verstehen, ist es wichtig, die physiologischen und neurophysiologischen Mechanismen zu betrachten, die zu diesem Zustand führen. Der Hexenschuss ist keine Folge einer strukturellen Schädigung, wie etwa einer Wirbelverschiebung, sondern vielmehr eine funktionelle Schutzreaktion des Körpers. Wenn die Muskulatur im unteren Rückenbereich überlastet wird, reagiert der Körper reflexartig mit einer plötzlichen Schutzspannung.

Dieser Schutzreflex wird über Nozizeptoren ausgelöst – spezialisierte Schmerzrezeptoren, die Signale über das Rückenmark ins Gehirn senden. Das vegetative Nervensystem erhöht daraufhin den Muskeltonus in der betroffenen Region, um weitere Schäden zu verhindern. Die daraus resultierende „Blockade“ ist in Wahrheit also ein muskulärer Selbstschutz.

Das Ziel: Schützen statt bewegen.


Ursachen für einen Hexenschuss – Belastung und Belastbarkeit im Ungleichgewicht

Die Ursachen für einen Hexenschuss sind vielfältig und können in zwei Hauptkategorien unterteilt werden: Belastung und Belastbarkeit.

1. Zu hohe Belastung im Alltag oder Training

Die Belastung bezieht sich auf die Aktivitäten, die den Hexenschuss auslösen können. Dazu gehören:

  • Heben: Das Anheben schwerer Gegenstände kann die Muskulatur überlasten, insbesondere wenn die Technik nicht korrekt ist.
  • Drehen: Plötzliche Drehbewegungen des Oberkörpers können die Muskulatur überdehnen.
  • Langes Sitzen: Eine sitzende Lebensweise kann zu einer Schwächung der Rückenmuskulatur führen.
  • Plötzliches Aufstehen: Nach Inaktivität kann eine plötzliche Belastung zu einer Überreaktion führen.

2. Eingeschränkte Belastbarkeit durch Defizite oder fehlende Regeneration

Die Belastbarkeit bezieht sich auf die Fähigkeit Ihres Körpers, mit Belastungen umzugehen. Faktoren, die die Belastbarkeit beeinflussen, sind:

  • Schwache Tiefenmuskulatur: Die Wirbelsäule wird nicht stabilisiert.
  • Unausgeglichene Beinachsen: Asymmetrien können zu Fehlbelastungen führen.
  • Instabiler Rumpf: Ein instabiler Core-Bereich erhöht das Risiko.
  • Schlechter Schlaf und mentale Erschöpfung: Diese Faktoren reduzieren die muskuläre Regeneration deutlich.

Bildliche Analogie

Stellen Sie sich ein dünnes Seil vor, das über Jahre hinweg zu schwer belastet wird. Es reißt nicht sofort, aber irgendwann gibt es diesen einen Moment, in dem es reicht. Der Hexenschuss ist das Ergebnis der jahrelangen Belastung – nicht des einen Moments.


Rückenschmerzen behandeln in München – ganzheitlich, individuell, nachhaltig

Unser Ansatz im Athletics and Health Institut und bei LOMA in München basiert auf einer Kombination aus Diagnostik, funktionellem Training, therapeutischer Begleitung und langfristiger Prävention.

Technische Diagnostik: EMG, Laufanalyse und Haltungstests

  • EMG (Elektromyographie): Misst die Muskelaktivität und zeigt Überlastungen und Inaktivitäten.
  • Laufanalyse: Offenbart Defizite in Beinachsen oder asymmetrische Belastungsmuster.
  • RückenCheck+: Liefert ein ganzheitliches Bild zur Belastbarkeit Ihrer Wirbelsäule.

Bei Fragen oder Interesse an einem RückenCheck+, einer Laufanalyse oder einer EMG-Analyse freuen wir uns, Sie auf ihrem Weg zu begleiten.

Interdisziplinäre Diagnostik bei akuten Rückenschmerzen

In bestimmten Fällen kann es sinnvoll sein, neben Orthopädie und Physiotherapie auch Fachrichtungen wie Neurologie, funktionelle Medizin oder sogar Psychosomatik einzubeziehen. Wenn z. B. bei wiederholtem Hexenschuss keine strukturellen oder funktionellen Defizite nachweisbar sind, lohnt ein Blick auf psychosoziale Faktoren wie Stressverarbeitung, emotionale Spannung oder unausgesprochene Überforderung.

Sie suchen einen Ansprechpartner? Wir arbeiten eng mit Experten unterschiedlicher Fachrichtungen zusammen und vermitteln Sie gerne an den für Sie passenden Experten.

Zusätzliche Therapieansätze: Hightech trifft Rückengesundheit

Moderne Technologien wie Motion-Capture-Systeme oder Wearables helfen dabei, Alltagsmuster zu analysieren, muskuläre Defizite zu visualisieren und Trainingsprogramme noch individueller anzupassen. Auch neurozentriertes Training oder Biofeedback können dazu beitragen, tiefliegende Schutzmuster aufzulösen.

Mindset und Schmerzverarbeitung – warum Haltung nicht nur körperlich gemeint ist

Ein nicht zu unterschätzender Faktor: Das eigene Schmerzbild wird auch durch das Nervensystem mitgeformt. Studien zeigen, dass negative Gedanken, Angst vor Bewegung oder chronischer Stress den Muskeltonus erhöhen und die Schmerzverarbeitung im zentralen Nervensystem verändern. Entspannungsverfahren, Achtsamkeit, bewusste Atmung und mentales Training sind deshalb sinnvolle Ergänzungen jeder Rückentherapie.

Ihr Coach und Autor: Marco Kaufmann

Gründer von AHI & LOMA und Experte für interdisziplinäre Gesundheitskonzepte, präventive Gesundheitsstrategien, Leistungsdiagnostik und individualisierte Therapieansätze.

Quellenverzeichnis – Hexenschuss & Rückenschmerzen

  • Li, J., Chen, R., Zhao, Y., et al. (2020). The Effect of Core Stability Training on Low Back Pain: A Systematic Review and Meta-Analysis. Chinese Journal of Rehabilitation Medicine. http://www.cjrm.org.cn
  • Kawaguchi, M., Tsuji, T., et al. (2019). Effectiveness of Exercise Therapy for Low Back Pain: A Systematic Review. Japanese Journal of Physical Therapy. https://www.jstage.jst.go.jp/article/jjpt/20/1/20_1_1/_article
  • Japanese Orthopaedic Association (JOA). (2021). Guidelines for the Management of Low Back Pain. JOA Guidelines. https://www.joa.or.jp
  • World Health Organization. (2023). Low Back Pain: A Global Challenge. WHO Fact Sheet. https://www.who.int/news-room/fact-sheets/detail/low-back-pain
  • Qaseem, A., Wilt, T. J., et al. (2017). Noninvasive Treatments for Acute and Chronic Low Back Pain: A Clinical Practice Guideline from the American College of Physicians. Annals of Internal Medicine. https://www.acpjournals.org/doi/10.7326/M16-2367
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