AHI Post-Covid Programm Teil 1

Das AHI Post-COVID Programm in München – zurück zu alter Stärke durch evidenzbasierte Therapie

Effektive Long COVID Behandlung in München: Das Athletics & Health Institut (AHI) kombiniert aktuelle Forschung, Ernährung, Training und innovative Therapien (HBOT, Magnetfeld, Photobiomodulation) für Ihre Regeneration nach COVID-19.

Kernaussagen zum Mitnehmen:

  • Multimodale Long COVID Therapie: Im AHI München setzen wir auf eine individuelle Kombination aus Ernährungsoptimierung, dosiertem Training und innovativen Therapien, um Post-COVID-Beschwerden wirksam anzugehen (keine Wunderheilung, aber evidenzbasierte Verbesserungen).
  • Aktuelle Forschung: Studien 2020–2025 zeigen, dass gezielte Rehabilitation Leistungsfähigkeit und Lebensqualität signifikant steigert[1][2]. Z.B. verbesserte ein Programm die 6-Minuten-Gehstrecke um ~30 m und verringerte Fatigue deutlich[3]. Auch Nährstoff-Therapien (z.B. L-Arginin + Vitamin C) reduzierten typische Long COVID Symptome signifikant[3].
  • Innovative Therapien: Wir integrieren Hyperbare Sauerstofftherapie (HBOT), Pulsierende Magnetfeldtherapie, Photobiomodulation (Lichttherapie) sowie Sauna & Kältebäder in Ihr Regenerationsprogramm. Erste Studien zeigen z.B. Verbesserungen von Gedächtnis & Konzentration durch HBOT[4] und Funktion & Ermüdung durch Magnetfeld-Anwendung[5].
  • Ganzheitliche Betreuung: Unser Expertenteam bietet medizinische Diagnostik, 3D-Bewegungsanalysen, EMG-Kraftmessungen und Lauf-/Ganganalysen, um Belastbarkeit vs. Belastung präzise einzuschätzen. Daraus entwickeln wir Ihren persönlichen Ernährungs- und Trainingsplan – begleitet durch Physiotherapie, Osteopathie und mentale Unterstützung.
  • Sicher & maßgeschneidert: Keine Heilsversprechen – stattdessen realistische Ziele. Wir monitoren kontinuierlich (z.B. via Leistungstests, Blutwerte) und passen die Intensität behutsam an, um Überlastung (Post-Exertional Malaise) zu vermeiden. Mythen wie „einfach mehr Sport“ entlarven wir faktenbasiert – Sie werden motiviert, aber niemals überfordert.

Das AHI Post-COVID Programm in München – zurück zu alter Stärke durch evidenzbasierte Therapie

Das AHI Post-COVID Programm: Mit evidenzbasierter Therapie zurück zur alten Stärke

Einleitung: Long COVID – Warum jetzt handeln, was steht auf dem Spiel?

Stellen Sie sich vor, Sie waren früher sportlich aktiv und energiegeladen – und nun, Monate nach Ihrer COVID-19-Infektion, bringen Sie schon ein paar Treppenstufen außer Atem. Dieses Szenario ist für viele Realität: Long COVID (auch Post-COVID-Syndrom genannt) raubt selbst vormals fitten Menschen Kraft, Kondition und Lebensqualität. Experten schätzen, dass etwa 6–15 % der COVID-Überlebenden langfristige Beschwerden entwickeln[6]. Häufig leiden die Betroffenen unter extremer Müdigkeit (Fatigue), Muskelschmerzen, „Gehirnnebel“ (Konzentrationsstörungen) und Kurzatmigkeit – Symptome, die Wochen bis Monate nach der Infektion persistieren können[7]. Damit einher geht oft eine deutliche Einschränkung im Alltag und Berufsleben: Studien aus den USA beziffern die gesamtwirtschaftlichen Kosten durch Long COVID auf erschreckende 2,6 Billionen Dollar jährlich[8] – ein Hinweis darauf, wie viele Menschen arbeitsunfähig oder eingeschränkt sind.

Warum gerade jetzt handeln? Zum einen, weil wir inzwischen mehr über Long COVID wissen als noch vor zwei Jahren. Die Forschung von 2020 bis 2025 hat wichtige Erkenntnisse gebracht: Es gibt mittlerweile erste evidenzbasierte Behandlungsansätze, die Hoffnung machen (darauf gehen wir gleich ausführlich ein). Zum anderen, weil jede ungenutzte Woche Ihre körperliche Leistungsfähigkeit weiter schwächen kann – Stichwort Muskelschwund und Konditionsverlust durch Inaktivität. Gleichzeitig besteht aber die Gefahr, sich bei falschem Training zu überfordern und die Symptome zu verschlimmern. Es ist also eine Gratwanderung, die professionelle Begleitung erfordert.

Am Athletics & Health Institut (AHI) in München haben wir ein integriertes Post-COVID Programm entwickelt, das genau hier ansetzt: Gezielte Diagnostik, personalisierte Kombinationstherapie und engmaschige Betreuung sollen Ihnen helfen, Ihre Resilienz zu steigern, regenerieren und Schritt für Schritt zur alten Stärke zurückzufinden. Dabei bleiben wir realistisch und wissenschaftlich fundiert – es gibt keine „Wunderpille“ gegen Long COVID, aber es gibt sehr wohl effektive Maßnahmen, um Ihre Situation deutlich zu verbessern. Jeder Tag, den Sie früher wieder selbstbestimmt und aktiv leben können, steht auf dem Spiel.

Im Folgenden erfahren Sie, wie Long COVID bislang behandelt wurde (und wo die Defizite lagen), was aktuelle Studien sagen, wie unser AHI-Ansatz konkret aussieht und welche Ergebnisse möglich sind. Sie werden sehen: Es gibt Grund zur vorsichtigen Zuversicht – mit der richtigen Strategie sind Regeneration und ein Comeback Ihrer Gesundheit machbar.

Rückblick: Bisherige Praxis, Leitlinien und verbreitete Irrtümer

Wer Anfang 2021 an Long COVID litt, fand sich oft in einem therapeutischen Niemandsland wieder. Klare Leitlinien gab es kaum, und viele Behandler standen vor einem Rätsel. Die gängige Praxis war anfangs vor allem: abwarten, schonen, Symptome behandeln. Patienten bekamen zu hören, sie sollten “Geduld haben und sich ausruhen”. In der Tat empfiehlt man bei frischem Post-COVID-Syndrom eine anfängliche Entlastung – doch reines Abwarten reicht oft nicht aus.

Ein verbreiteter Irrtum der frühen Phase war die Gleichsetzung von Long COVID mit dem Post-Intensiv-Syndrom: Man nahm an, wer lange ermüdet sei, müsse sich einfach noch von der schweren Pneumonie erholen – ähnlich wie es Intensivpatienten nach Wochen Beatmung ergeht. Doch Long COVID betraf auch viele milde Fälle, sogar junge Sportler, die nie im Krankenhaus waren. Schnell war klar: Hier spielt mehr mit hinein als nur Konditionsverlust durch Inaktivität.

Leitlinien-Historie: Im Laufe von 2021 erstellten erste Länder vorläufige Empfehlungen. In Großbritannien wurden spezialisierte Long COVID-Kliniken eingerichtet. Die NICE-Guideline (2020/2021) riet zu einer umfassenden Abklärung möglicher Organfolgen und einem vorsichtigen, symptomorientierten Rehab-Konzept. Man setzte auf multidisziplinäre Teams (Ärzte, Physio, Psycho, Ergo etc.) und Selbstmanagement-Tipps. Allerdings: Viele dieser Empfehlungen basierten mangels Daten auf Expertenmeinung, nicht evidenzbasierten Therapien[9][10].

Übliche Praxis bis 2022 war daher oft: Atemübungen für Luftnot, etwas Physiotherapie oder Reha-Sport für Muskelschwäche, eventuell Ergotherapie bei kognitiven Problemen – alles nach dem Prinzip Versuch und Irrtum. Nicht selten wurde Long COVID auch fehlgedeutet als rein psychosomatisch: “Sie sind gesund, die Tests sind alle normal, vielleicht ist es Stress oder Angst.” Dieses Stigma führte dazu, dass einige Betroffene nicht ernst genommen wurden. Zwar spielen psychische Faktoren (Angst, Depression durch den langen Leidensdruck) eine Rolle, aber Long COVID ist keine rein psychische Erkrankung – es gibt körperliche Auslöser, von Immunreaktionen bis Mikrozirkulationsstörungen, die objektiv messbar sind (z.B. entzündliche Marker, Durchblutungsdefizite).

Ein großer Irrtum – der zum Glück inzwischen widerlegt ist – betraf das Thema Training: Anfangs wurde analog zu anderen Erschöpfungszuständen manchmal Graded Exercise Therapy (GET) empfohlen, also ein stufenweise steigendes Sportprogramm nach Schema F. Doch Patientenberichte und spätere Analysen zeigten, dass zu forciertes Training gefährlich sein kann. Viele Long COVID-Patient:innen leiden an Post-Exertional Malaise (PEM) – einer Zustandsverschlechterung nach Überanstrengung, ähnlich wie bei ME/CFS. Tatsächlich warnten Patientenorganisationen und später auch Fachgremien davor, GET unkritisch einzusetzen. NICE zog hier Parallelen zur Myalgischen Enzephalomyelitis und empfahl bei Anzeichen von PEM stattdessen Pacing (eine adaptive Tätigkeitssteuerung ohne Überschreiten der Belastungsgrenze)[11]. Mit anderen Worten: „Nicht über die Schmerzgrenze pushen“ – eine Lektion, die wir am AHI sehr ernst nehmen.

Zusammengefasst herrschte in der frühen Long COVID-Behandlung viel Unsicherheit. Mythen und Fehldeutungen – von “Das bildet man sich ein” bis “Einfach mehr Sport, dann wird das schon” – geisterten herum. Wir am AHI sprechen diese Mythen offen an, erklären unseren Patient:innen ehrlich, was wir anders sehen und warum. Denn nur wer die Fehler der Vergangenheit kennt, kann es jetzt besser machen. Die gute Nachricht: Daten statt Dogmen bestimmen zunehmend die Therapieentscheidungen, wie der nächste Abschnitt zeigt.

Aktueller Stand der Forschung (2020–2025): Was hilft wirklich bei Long COVID?

In den letzten Jahren ist eine Fülle an Studien erschienen – von kleinen Fallserien bis zu großen Meta-Analysen. Hier fassen wir die wichtigsten Evidenzen kompakt zusammen. Spoiler: Eine Kombination aus körperlicher Rehabilitation, gezielter Nährstoffzufuhr und neuartigen Therapien scheint derzeit am erfolgversprechendsten, wobei die Evidenz nach wie vor im Aufbau ist. Wir stellen exemplarisch einige hochwertige Übersichtsarbeiten und Studien vor:

Rehabilitation wirkt – mit Maß und Ziel: Eine Meta-Analyse von 14 randomisierten Studien (1.244 Patienten) untersuchte die Wirksamkeit von Reha-Programmen gegenüber Standardversorgung[12]. Das Ergebnis: Rehabilitations-Interventionen verbesserten die funktionelle Leistungsfähigkeit signifikant (Standardized Mean Difference ~ –0,56; 95 % KI –0,87 bis –0,22) – konkret legten Long COVID-Patienten nach Reha im 6-Minuten-Gehtest deutlich weitere Strecken zurück als Kontrollpatienten[1]. Auch Luftnot und Lebensqualität besserten sich mit hoher Wahrscheinlichkeit[2]. Die Evidenzqualität wurde für Belastbarkeit und QoL als mäßig eingestuft, für andere Endpunkte (z.B. Fatigue) aufgrund von Heterogenität als eher niedrig[2]. Wichtig: Schwere Nebenwirkungen traten nicht gehäuft auf, jedoch ist man vorsichtig wegen der Unsicherheit bezüglich Überlastung – es gab vereinzelt Abbrüche bei Patienten, die sich überfordert fühlten. Unterm Strich lautet der Konsens: Angepasste Bewegungs- und Atemtherapie hilft vielen Long COVID-Betroffenen, wenn sie individuell ausgesteuert und überwacht wird. Die traditionelle „Schonung ist das Beste“-Haltung gilt als überholt – aktive Rehabilitation ist angesagt, aber eben ohne Überforderung.

Psychologisch-mentale Unterstützung: Long COVID betrifft Körper und Geist. Entsprechend zeigt sich, dass kombinierte physische und psychologische Rehabilitation Erfolge bringt. So weisen erste kontrollierte Studien auf kognitive Verhaltenstherapie (CBT) und psychosoziale Rehabilitation hin, die Fatigue, Schlafstörungen und Angstzustände lindern können. Eine systematische Übersichtsarbeit aus 2024 kommt zu moderater Evidenz, dass CBT zusammen mit physischer Aktivierung Symptome wahrscheinlich verbessert (BMJ 2024, [Autor et al.]). Das ist insofern wichtig, als chronische Erkrankungen wie Long COVID oft zu einem Teufelskreis aus Inaktivität und Frustration führen – hier kann professionelle psychologische Begleitung helfen, Motivation, Pacing-Strategien und Stressbewältigung zu fördern. Beim AHI binden wir auf Wunsch deshalb auch Mental Coaches und Entspannungstherapeuten ein. Keine Sorge: Dies bedeutet nicht “die Beschwerden sind psychisch” – sondern Körper und Psyche werden gleichermaßen betreut.

Medikamentöse Ansätze: Da Long COVID verschiedene biologische Ursachen haben kann (z.B. anhaltende Entzündung, Autoimmunprozesse, Gerinnungsaktivierung, Virusreste), werden weltweit diverse Medikamente erprobt. In Fachkreisen diskutiert man u.a. antientzündliche Wirkstoffe (z.B. Antihistaminika, niedrig dosierte Steroide), Gerinnungshemmer (bei Nachweis von Microclots), oder antivirale Therapien (z.B. Paxlovid in Studien für Long COVID-Fälle mit mutmaßlicher Viruspersistenz). Ein „Königsweg“ hat sich hier noch nicht herausgeschält – die Daten sind oft widersprüchlich. Allerdings gibt es einige Lichtblicke: Niedrigdosiertes Naltrexon (LDN), ein altbekanntes Opioidantagonist in geringer Dosis, zeigte in Fallserien positive Effekte auf Schmerz und Gehirnnebel bei Long COVID[13]. Auch Antioxidanzien wie N-Acetylcystein (NAC) werden erforscht, da sie als Glutathion-Booster Entzündungen dämpfen und Nervenzellschutz bieten könnten[14][15]. Diese pharmakologischen Optionen sind bislang experimentell oder off-label – in unserem AHI-Programm stehen sie (noch) nicht im Vordergrund, können aber in Absprache mit Ihrem Arzt ergänzend erwogen werden, sofern wissenschaftlich begründet.

Nährstoff-Therapie & Supplemente: Ein spannender Fortschritt der letzten Jahre: Gezielte Nahrungsergänzung kann Long COVID-Patienten messbar helfen. Beispiel gefällig? Eine italienische Forschergruppe (Tosato et al., 2022) führte eine placebokontrollierte RCT mit L-Arginin (1,66 g) plus Vitamin C (500 mg) durch. Nach 28 Tagen zeigte die Arginin+Vitamin C Gruppe folgende Verbesserungen gegenüber Placebo: +30 Meter in der 6-Minuten-Gehtest-Distanz (Placebo: ±0 m), +3,4 kg Handkraft (Placebo: +1 kg) und deutlich bessere Gefäßfunktion (Flow-mediated Dilation 14,3 % vs. 9,4 %, p=0,03)[3]. Besonders eindrucksvoll: Nur noch 8,7 % der Behandelten berichteten über anhaltende Fatigue, verglichen mit 80 % in der Placebo-Gruppe (p<0,0001)[16]. Diese Resultate legen nahe, dass Arginin (ein NO-Vorläufer) gemeinsam mit Vitamin C die Muskel- und Endothelfunktion und damit die Leistungsfähigkeit wiederherstellen kann – vermutlich über verbesserte Durchblutung und Mitochondrienaktivität. Eine große europäische Umfrage („LINCOLN“) mit ~1.390 Long COVID-Patienten stützt das: Dort hatten Arginin+Vit C-Konsumenten signifikant weniger Symptome und fühlten sich weniger erschöpft als solche, die nur ein Multivitamin erhielten[17].

Auch andere Mikronährstoffe und Aminosäuren werden erforscht. Vitamin D-Mangel wurde in mehreren Studien mit höherem Long COVID-Risiko in Verbindung gebracht – die Substitution bei Defizit ist also Pflicht (wenngleich Vitamin D kein Allheilmittel ist). Omega-3-Fettsäuren aus Fischöl (EPA/DHA) könnten dank antientzündlicher Wirkung helfen; B-Vitamine (insb. B12) sind essenziell für Nerven- und Energiestoffwechsel – ein Mangel hier kann Fatigue verstärken. In einer randomisierten Studie aus Großbritannien (Thomas et al., 2022) erhielt eine Gruppe Long COVID-Betroffener eine Kombination aus Curcumin, Vitaminen (Bioflavonoide) und einem Probiotikum, die andere ein Placebo. Nach 1 Monat sah man in der Aktiv-Gruppe doppelt so starke Verbesserungen der Fatigue und dreifach bessere Linderung von Husten im Vergleich zur Placebo-Gruppe, ebenso eine deutlich gesteigerte allgemeine Wohlbefindens-Skala[18]. Solche Multinutrient-Ansätze zielen darauf ab, gleich mehrere Baustellen – Entzündung, oxidativer Stress, Darmflora – parallel anzugehen, und zeigen vielversprechende Resultate (hier war die Evidenzqualität laut Autoren sogar “hoch” aufgrund klarer Ergebnisse).

Apropos Darmflora: Immer mehr Forschung deutet darauf hin, dass Long COVID auch mit einem gestörten Mikrobiom zusammenhängt. Ein randomisiertes Placebo-gesteuertes Großexperiment in Hong Kong (Lau et al., 2023) testete einen speziellen Synbiotika-Mix (SIM01) aus nützlichen Bifidobakterien plus Präbiotika an 463 Long COVID-Patienten. Ergebnis nach 6 Monaten: Die Synbiotika-Gruppe verzeichnete eine signifikante Linderung zentraler Symptome – weniger Fatigue, weniger Gedächtnis- und Konzentrationsprobleme („Brain Fog“), weniger Darmbeschwerden und generelles Krankheitsgefühl (alle p<0,01)[19]. Gleichzeitig nahm die Diversität der Darmflora zu, mit Zunahme von “guten” Bakterien (wie Faecalibacterium prausnitzii, bekannt für antientzündliche kurzkettige Fettsäuren)[20]. Das deutet darauf hin, dass eine Gezielte Darmaufbau-Kur Entzündungswege modulieren und Long COVID Symptome mildern kann.

Neben Synbiotika wurden auch einzelne Ernährungsstrategien geprüft: Eine kleine Studie mit Rote-Bete-Saft (reich an Nitraten) zeigte zwar keinen statistisch signifikanten Vorteil gegenüber Placebo, aber trendweise bessere Gehstrecken und günstige Veränderungen der Darmbakterien (Anstieg von Akkermansia und Roseburia) und entzündungsregulierenden Zytokinen[21][22]. Ebenso ergaben Mittelmeer-Diät-analoge Kostformen in Beobachtungsstudien Hinweise auf weniger Entzündungsmarker und bessere Stoffwechselwerte bei Long COVID[23].

Unterm Strich ist die Evidenz hier noch fragmentarisch, aber der rote Faden lautet: Ernährung und Supplementierung sind ein wichtiger Baustein im Reha-Programm. Rund 76 % der bisher publizierten Ernährungs-Interventionsstudien berichten über Symptomverbesserungen (Fatigue, Stimmung, Leistungsfähigkeit, Entzündung)[24]. Dabei gilt es, Mängel gezielt zu beheben (durch Blutbild-Check) und mit sinnvollen Ergänzungen nachzuhelfen – natürlich ohne in blindes Pillenschlucken zu verfallen. Am AHI setzen wir daher auf laborgestützte Mikronährstoff-Profile und evidenzbasierte Supplemente (z.B. Arginin, Omega-3, Vitamin D, B-Komplex), abgestimmt auf Ihren individuellen Bedarf.

Hyperbare Sauerstofftherapie (HBOT): Ein weiterer “Shooting Star” in der Long COVID Forschung. HBOT bedeutet, dass Patienten in einer Überdruckkammer 100 % Sauerstoff atmen (typischerweise bei 2 Atmosphären Druck). Diese seit langem in der Tauchmedizin und Wundheilung etablierte Methode erhöht die Sauerstoffversorgung des Gewebes und fördert regenerative Prozesse (Stammzellen, Gefäßneubildung, Entzündungshemmung)[25]. 2022 sorgte eine sham-kontrollierte Doppelblind-Studie aus Israel für Aufsehen: Long COVID-Patienten, die 40 HBOT-Sitzungen erhielten, erzielten signifikante Verbesserungen in kognitiven Funktionen, Schlafqualität, psychischem Wohlbefinden und Schmerzsymptomatik gegenüber Scheinbehandlung[4]. Selbst 1 Jahr nach Therapie waren viele dieser Fortschritte noch nachweisbar[26]. Besonders „Brain Fog“ Symptome profitierten – verständlich, da HBOT die Neuroplastizität fördern und die Hirndurchblutung verbessern kann[27].

Allerdings: Eine kleinere britische Studie (2023) mit nur 10 HBOT-Sitzungen fand kurzfristig keinen Unterschied zwischen HBOT- und Placebo-Gruppe; beide verbesserten sich leicht, möglicherweise durch den Placebo-Effekt oder Spontanerholung[28]. Experten vermuten, dass Dosis und Patientenselektion entscheidend sind – 10 Sitzungen scheinen zu wenig, 40 dagegen recht aufwendig. In den Niederlanden laufen Registerstudien: erste 3-Monats-Daten an 100+ Patienten zeigen, dass ca. 56–63 % nach HBOT eine klinisch relevante Verbesserung ihrer physischen/mentalen Lebensqualität angaben, während ~15 % eine Verschlechterung erlebten[29]. Das mahnt zur Vorsicht: HBOT ist kein Allerweltsheilmittel und muss ärztlich gut überwacht werden. Nicht jeder spricht darauf an, und vereinzelt können Druckkammer-Therapien auch Nebenwirkungen haben (z.B. Druckausgleich-Probleme, seltene Sauerstoffvergiftungen). Dennoch: Die potenziellen Benefits sind so vielversprechend, dass wir HBOT im AHI als optionalen Bestandteil anbieten – vor allem für neurologische Symptome und anhaltende Fatigue, wenn keine Kontraindikationen vorliegen. Wir klären im Beratungsgespräch genau auf und entscheiden gemeinsam, ob dieses Verfahren für Sie infrage kommt.

Pulsierende Magnetfeld-Therapie (PEMF): Diese interventionelle Methode ist noch relativ neu in der Post-COVID-Behandlung. Die Idee: Schwache elektromagnetische Felder stimulieren den Zellstoffwechsel, insbesondere der Mitochondrien (Kraftwerke der Zelle), und fördern die Regeneration von Gewebe. In Wien wurde 2024 die erste doppelblinde Pilotstudie zu PEMF bei Long COVID durchgeführt[30]. Die Patienten erhielten 10 Sitzungen über 5 Wochen; gemessen wurden objektive Leistungsdaten und Befindlichkeit. Resultat: Die PEMF-Gruppe steigerte ihre 6-Minuten-Gehstrecke im Schnitt um +79 m (vs. +40 m in der Placebo-Gruppe) – ein Abstand, der über dem liegt, was als klinisch relevant gilt (MCID ~+35 m)[5][31]. Auch die Müdigkeit (Multidimensional Fatigue Inventory) besserte sich in der PEMF-Gruppe deutlich stärker (–20,5 Punkte; MCID ~–14)[32]. Lebensqualität, Schlaf und Arbeitsfähigkeit zeigten nachhaltige Verbesserungen über die 5 Wochen hinaus[33][34]. Interessanterweise blieben Muskelkraft-Werte (30s Chair Stand, Handgriff) unverändert[35] – PEMF scheint eher die aerobe Kapazität und Allgemeinsymptomatik zu beeinflussen als die reine Muskelleistung, was die Hypothese unterstützt, dass es mitochondriale Funktionen verbessert[36][37]. Wichtig: Schmerzen und Angstwerte änderten sich kurzfrstig nicht signifikant[38][39]. Dennoch ziehen die Autoren das Fazit, PEMF sei sicher, gut akzeptiert und eine wertvolle Ergänzung im multimodalen Reha-Konzept, um insbesondere post-COVID Fatigue anzugehen[40][41]. – Für uns am AHI war das Signal klar genug, PEMF als Baustein ins Programm zu nehmen. Zwar handelt es sich um eine kleine Studie (Limitationen: N=30, Pilot-Charakter)[30], doch in Kombination mit den beobachteten Benefits und der guten Verträglichkeit (keine Abbrüche wegen Nebenwirkungen) sehen wir darin eine schonende Therapieoption, insbesondere für Patienten, die mit klassischem Ausdauertraining (noch) überfordert wären.

Photobiomodulation (PBM): Darunter versteht man den therapeutischen Einsatz von Rotlicht bzw. nah-infrarotem Licht, meist als LED-Bestrahlung, um biologische Effekte auszulösen. PBM wird erforscht zur Behandlung von z.B. Hirnverletzungen und Demenz – und jüngst auch bei Long COVID. Ein amerikanisches Team veröffentlichte 2023 eine kleine Pilotstudie mit 14 Probanden, die unter hartnäckigem Brain Fog litten[42][43]. Die Hälfte erhielt transkranielle PBM mit einem speziellen 1070 nm-Laserhelm, die andere Ganzkörper-PBM in einer LED-Liege (660 + 850 nm), jeweils 3× pro Woche über 4 Wochen. Obwohl kein Placebo-Vergleich vorlag (Offen-Studie), sind die Ergebnisse interessant: Beide PBM-Gruppen zeigten signifikante Verbesserungen in kognitiven Tests (u.a. Montreal Cognitive Assessment, Trail-Making-Test) – z.B. beschleunigte Reaktionszeiten und besseres Arbeitsgedächtnis[44][45]. Auch ein EEG-basiertes Neurofeedback zeigte objektive Änderungen nach der Lichttherapie. Die Autoren folgern, dass PBM “die mentale Erschöpfung und Verlangsamung bei Long COVID-Patienten reduzieren kann”, vermutlich durch Förderung der zerebralen Durchblutung und mitochondriellen Aktivität im Gehirn[42][43]. Beim AHI setzen wir PBM gezielt ein, z.B. mittels LED-Panels oder Laser-Geräten für Kopf und Körper, um Energie in müde Zellen zu bringen. Es ist nicht invasiv, schmerzfrei und dauert pro Sitzung ~20 Minuten. Auch wenn die Datenlage noch dünn ist, sehen wir PBM als vielversprechenden Teil eines ganzheitlichen Regenerationsplans – gerade weil Long COVID häufig mit “hirnstoffwechselbedingter” Fatigue einhergeht, die man nicht allein durch Training beheben kann.

Internationale Perspektive: Der Vollständigkeit halber sei erwähnt, dass in verschiedenen Ländern zusätzliche Ansätze verfolgt werden. In den USA experimentieren manche Schmerzmediziner mit Stellatum-Blockaden (Betäubung eines Halsnervenknotens), um das überaktive Stressnervensystem bei Long COVID „zurückzusetzen“ – eine retrospektive Studie sah bei 86 % der Patienten eine Symptomlinderung[46]. In Japan wiederum wird auch die Traditionelle Kampo-Medizin ergänzend eingesetzt: Eine prospektive Studie der Universität Tohoku (2025) behandelte 112 Long COVID-Patienten mit individuellen Kräuterrezepturen (v.a. Kamikihito + Saikokeishito). Nach 3 Monaten stieg der mittlere EQ-5D-Gesundheitsindex signifikant von 0,71 auf 0,83 (Skala 0–1)[47], und die Kombination dieser beiden Kräuter war mit 5,4-fach höherer Wahrscheinlichkeit für eine starke QOL-Verbesserung verbunden[48]. Zwar fehlt hier der Placebo-Vergleich, doch die Daten untermauern den ganzheitlichen Ansatz – Long COVID braucht oft mehrdimensionale Therapien (westlich und östlich). Und in China werden traditionell TCM-Kräuter, Atemübungen (Qi Gong) und Akupunktur integriert, allerdings stehen belastbare RCTs dazu noch aus.

Fazit des Forschungsstands: Long COVID bleibt eine Herausforderung, aber es zeichnen sich mehrere gangbare Wege ab. Die vielversprechendsten Ergebnisse erzielt man offenbar mit einem Mix aus Ernährungstherapie, dosierter körperlicher Aktivität und innovativen physikalischen Therapien. Wichtig ist, die Interventionen individuell abzustimmen – was für die eine Person bahnbrechend hilft (z.B. Ausdauertraining), könnte eine andere Person wegen PEM zurückwerfen. Das AHI Post-COVID Programm baut genau auf diesen Erkenntnissen auf: kombinieren, individualisieren, überwachen. Doch bevor wir ins Detail gehen, erlauben Sie uns einen ehrlichen Blick auf das, was wir kritisch sehen an manchen gängigen Vorstellungen.

Was bleibt nach allem, was wir bislang geklärt haben? Long COVID ist kein Rätsel aus reiner Willenskraft und auch kein Schicksal, dem man tatenlos ausgeliefert ist. Es ist ein Systemproblem – aus Energiehaushalt, Immunsignalen, Nervenregulation und Trainingszustand. Genau deshalb braucht es System in der Lösung: dosierte Reize statt blinder Härte, gezielte Regeneration statt endloser Schonung.

Im nächsten Schritt sprechen wir Klartext: Was ist Mythos, was ist messbar? Wo schützt Behutsamkeit – und wo schadet sie, wenn sie zur Dauer-Pause wird? Wir zeigen, wie wir am AHI „Belastung vs. Belastbarkeit“ in der Praxis steuern, wie Diagnostik Orientierung gibt und warum kleine, planvolle Schritte am Ende die großen Sprünge ermöglichen. Frage an Sie: Was bringt Sie morgen einen Zentimeter näher an Ihr altes Ich – ohne Crash? Genau dort setzt Teil 2 an. Zum nächsten Beitrag >

Quellenverzeichnis: (Ausgewählte wissenschaftliche Referenzen, Stand 2020–2025)

Literatur (Kurzangaben)
  1. Pouliopoulou D.V. et al. (2023): Rehabilitation Interventions for Physical Capacity and Quality of Life in Adults With Post–COVID-19 Condition. JAMA Netw Open 6(9): e2333838. DOI: 10.1001/jamanetworkopen.2023.33838 [1][2]
  2. Tosato M. et al. (2022): Effects of L-Arginine Plus Vitamin C Supplementation on Physical Performance, Endothelial Function, and Persistent Fatigue in Adults with Long COVID. Nutrients 14(23): 4984. DOI: 10.3390/nu14234984 [3][16]
  3. Turcu-Stiolica A. et al. (2022): Combining L-Arginine with Vitamin C Improves Long-COVID Symptoms (LINCOLN Survey). Pharmacol. Res. 183: 106360. DOI: 10.1016/j.phrs.2022.106360 [17]
  4. Thomas J. et al. (2022): Curcumin/Probiotic Effects in Long COVID Fatigue: Results from a UK Trial – Studie in Nutrients (siehe Scoping Review) [18]. DOI: (siehe Quelle 19)
  5. Lau H. et al. (2023): Long-term Alleviation of Long COVID Symptoms by a Synbiotic: A Randomized Trial. Gut Microbes 15(1): 2211508. DOI: 10.1080/19490976.2023.2211508 [19][20]
  6. Dietz T.K., Brondstater K.N. (2024): Long COVID management – current recommendations and underutilized modalities. Front. Med. 11:1430444. DOI: 10.3389/fmed.2024.1430444 [54][55]
  7. Efrati S. et al. (2022): Hyperbaric Oxygen Therapy Improves Neurocognitive Functions and Symptoms of Post-COVID Condition: Randomized Trial. Sci Rep 12:11252. DOI: 10.1038/s41598-022-15402-3 [4]
  8. Heuberger J. et al. (2023): Ten Sessions of Hyperbaric Oxygen vs. Sham in Long COVID (HOT-LOCO). BMJ Open 15:e094386. DOI: 10.1136/bmjopen-2023-094386 [28]
  9. Notzel M. et al. (2025): Feasibility and effects of Pulsed Magnetic Field Therapy in Post-COVID Fatigue. Wien. Klin. Wochenschr. DOI: 10.1007/s00508-025-02522-w [5][41]
  10. Bowen R., Arany P.R. (2023): Photobiomodulation for COVID-19 Brain Fog. J. Biophotonics 16(8): e202200391. DOI: 10.1002/jbio.202200391 [44][43]
  11. Greenhalgh T. et al. (2024): Long COVID – a clinical update. The Lancet 404(10453): 707–724. DOI: 10.1016/S0140-6736(24)01136-X [56]
  12. Ono R. et al. (2025): Japanese Kampo Medicine for Long COVID: A Prospective Study. Front. Med. 12:1609812. DOI: 10.3389/fmed.2025.1609812 [47][48]
  13. Cash A., Kaufman D. (2022): Oxaloacetate in ME/CFS and Long COVID Fatigue: A Controlled Trial. J. Transl. Med. 20:295. DOI: 10.1186/s12967-022-03487-1 [57]
  14. Amano H. et al. (2023): Low Dose Naltrexone in Long COVID: A Retrospective Cohort. Cureus 15(1): e34326. DOI: 10.7759/cureus.34326 [13]
  15. Appelman B. et al. (2024): Muscle abnormalities worsen after post-exertional malaise in Long COVID. Nat. Commun. 15(1):17. DOI: 10.1038/s41467-023-44432-3 [50]

(Weitere Quellen und Detailnachweise gerne auf Anfrage erhältlich.)

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