Körperfett effizient und gesund reduzieren – Teil 2 – Interventionen und Handlungsempfehlungen

Körperfett effizient und gesund reduzieren – Interventionen und Handlungsempfehlungen

Training & Alltag – unser schrittweises Vorgehen

Ist der Plan einmal geschmiedet, geht es an die Umsetzung. Hier legen wir im AHI großen Wert auf ein individuelles, progressives Programm, das sich in Ihren Alltag integrieren lässt. Stichwort “Belastung vs. Belastbarkeit”: Wir steigern die Belastung (Training) immer nur so weit, wie Ihre aktuelle Belastbarkeit es zulässt – wie auf einer Waage, die im Gleichgewicht bleiben soll.

Körperfett effizient und gesund reduzieren Teil 2 - Interventionen und Handlungsempfehlungen

1. Schritt-für-Schritt-Plan: Gemeinsam entwickeln wir einen Wochenplan, der folgende Elemente enthält:

  • Ernährungsplan: Keine starre Diät, sondern Leitplanken. Z.B. tägliches Kaloriendefizit ~500 kcal gegenüber Ihrem Bedarf, verteilt auf 3 Mahlzeiten und 1 Snack, wenn gewünscht. Betonung auf proteinreichen Lebensmitteln (jede Hauptmahlzeit ~20–30 g Protein, z.B. Magerquark, Hülsenfrüchte, Fisch) und viel Gemüse/Salat (Ballaststoffe für Sättigung). Gesunde Fette (z.B. Olivenöl, Nüsse) in Maßen statt versteckter Fette in Fastfood. Ketogene Diät bieten wir nicht standardmäßig an – außer Sie äußern ausdrücklich diesen Wunsch und es passt zu Ihrem Lebensstil. Eher empfehlen wir eine gemäßigte Low-Carb-Phase oder Intervallfasten, falls es in Ihren Alltag passt, aber immer begleitet von Ernährungsberatung, damit Nährstoffe abgedeckt bleiben. Wichtig: Proteinhaushalt optimieren, d.h. ggf. Proteinshake nach dem Training, wenn Sie es nicht über die normale Kost schaffen.
  • Trainingsplan: Hier kommt die Dosis-Prinzip zum Tragen. Ein typischer Einstieg für Untrainierte: 2×/Woche Krafttraining (ganzkörperorientiert, betreut von Personal Training oder in Kleingruppen bei uns) und 2–3×/Woche Ausdauer in individueller Form. Das kann anfangs schnelles Gehen oder Radfahren sein, ca. 30 Minuten, später auch Joggen oder Intervalltraining. Wir erhöhen Umfang und Intensität alle 1–2 Wochen leicht (Progression), z.B. Woche 1: 3×20 min Cardio, Woche 3: 3×30 min oder etwas höhere Geschwindigkeit. Beim Krafttraining verfolgen wir das Prinzip „Reizsetzung vs. Erholung“: Muskelkater ist okay, aber kein Dauerschmerz. Sie bekommen von uns regenerative Maßnahmen an die Hand (z.B. Foam Rolling, Dehnübungen). Außerdem beraten wir Sie zum Thema BFR-Therapie (Blood Flow Restriction) und Photobiomodulation (Lichttherapie) – innovative Methoden, die wir in bestimmten Fällen einsetzen, um Trainingseffekte zu unterstützen (z.B. BFR um trotz geringer Belastung Muskelreiz zu setzen, Photobiomodulation zur Regenerationsförderung). Diese Technologien setzen wir jedoch gezielt und evidenzbasiert ein, nur wenn Nutzen zu erwarten ist.
  • Alltagsbewegung steigern: Parallel zum strukturierten Training schauen wir auf Ihr Bewegungsverhalten im Alltag. Sitzen Sie z.B. 8 Stunden im Büro? Dann bauen wir Tricks ein: jede Stunde 5 Minuten Bewegungspause, Telefonate im Stehen, Treppe statt Aufzug. Viele unterschätzen den Effekt: Wenn Sie Ihren täglichen Schrittzahl von z.B. 5.000 auf 8.000 steigern, verbrennen Sie rund 150–200 kcal extra pro Tag – ohne „Sport“ im klassischen Sinne. Solche NEAT (Non-Exercise Activity Thermogenesis)-Verbesserungen sind Gold wert, weil sie wenig Willenskraft kosten (zur Gewohnheit werden) und das Kaloriendefizit vergrößern. Wir empfehlen oft einfache Tools: Schrittzähler/App oder einen Bürotisch, der höhenverstellbar ist, um im Stehen zu arbeiten.
  • Erholung und Stressmanagement: Regeneration ist kein Luxus, sondern Teil des Programms. Wir integrieren mind. 1–2 komplett trainingsfreie Tage pro Woche. Schlafhygiene wird thematisiert: z.B. regelmäßige Schlafenszeiten, Schlafdauer >7 Stunden, dunkles, kühles Schlafzimmer – all das optimiert Ihre hormonelle Fettverbrennung (nachts werden Wachstumshormone ausgeschüttet, die Fett abbauen und Muskeln reparieren). Bei hohem Stress beraten wir zu Entspannungstechniken: Progressive Muskelrelaxation, Atemübungen oder moderates Yoga. Denn wie erwähnt, Stresshormone (Cortisol) können Fettabbau behindern und Heißhunger fördern. Wir lassen Sie auch hier nicht allein: Auf Wunsch arbeiten unsere Gesundheitsberater mit Ihnen an einem Stressprotokoll, identifizieren Stressoren und entwickeln Gegenmaßnahmen (bspw. Pausen einplanen, Digital Detox am Abend).
  • Ernährungs- und Verhaltenscoaching: Jede Woche oder alle zwei Wochen setzen wir uns kurz mit Ihnen zusammen (vor Ort oder via Telemedizin), um den Ernährungsplan zu prüfen: Haben Sie Hunger? Wo gibt es Probleme (z.B. soziale Anlässe, emotionales Essen)? Wir vermitteln Tricks, etwa Mindful Eating (achtsames Essen, langsam kauen, ohne nebenbei TV), oder Alternativen für Lieblingsspeisen (z.B. proteinreicheres Dessert statt Sahnetorte). Auch Mythen klären wir auf: z.B. „Nach 18 Uhr essen macht dick“ – stimmt so pauschal nicht; relevant ist die Gesamtkalorienbilanz, obwohl späte schwere Mahlzeiten den Schlaf stören können. Dieses Coaching hilft gegen Rückfälle ins alte Muster.
  • Monitoring & Feedback: Wir nutzen smarte Tools, wenn Sie mögen – z.B. eine App zum Ernährungstagebuch, die wir einsehen dürfen (Transparenz: Sie entscheiden, was Sie teilen). Manche Patienten tragen einen Fitness-Tracker – wir können dessen Daten (Schritte, Puls) gemeinsam interpretieren. Wichtig ist: Die Maßnahmen sollen für Sie funktionieren. Wenn etwas nicht passt (z.B. Intervallfasten stresst Sie mehr als es nutzt), passen wir es an. Diese Flexibilität erhöht die Adhärenz und damit den Erfolg.

Belastung vs. Belastbarkeit als Leitbild: Ein anschauliches Bild ist eine Waage, auf deren einer Seite die Belastung (Training, Defizit, Stress) liegt und auf der anderen die Belastbarkeit (Ihre körperlichen Ressourcen, Regenerationsfähigkeit). Wir streben ein Gleichgewicht an: fordern, aber nicht überfordern. So steigern wir Ihre Belastbarkeit über die Zeit – was früher anstrengend war, wird zur neuen Normalität. Beispielsweise könnten Sie nach einigen Monaten die Intensität Ihrer Workouts erhöhen (etwa von 3×30 Minuten Joggen zu gelegentlichen HIIT-Einheiten, wenn Gelenke und Fitness es zulassen).

Ernährung & Supplemente evidenzbasiert: Zum Thema Nahrungsergänzung: Wir empfehlen routinemäßig lediglich Vitamin D (gerade im Winter, da viele Menschen in München einen Mangel haben, was auch die Fettverbrennung indirekt beeinträchtigen kann) und bei wenig Fischkonsum eventuell Omega-3-Fettsäuren. Proteinshakes sind eine Option, falls der Eiweißbedarf schwer über die Nahrung gedeckt wird – zum Beispiel Whey Protein nach dem Training, um den Muskelaufbau zu unterstützen. Alles andere (Fatburner-Stacks, L-Carnitin, Stoffwechselkapseln) sehen wir kritisch, weil die Studienlage hier keine überzeugenden Vorteile zeigt, teils aber Nebenwirkungen möglich sind (z.B. hoher Koffein- und Synephringehalt kann Puls und Blutdruck gefährlich steigern). Unsere Devise: „So viel wie nötig, so wenig wie möglich.“ – Der Großteil der Nährstoffe sollte über eine bunte, vollwertige Ernährung kommen.

Praxisbeispiel Bewegung: Angenommen, Sie sind untrainiert und haben 20 kg Übergewicht. Ihr Plan könnte so aussehen: in Woche 1 gehen Sie täglich 15 Minuten spazieren und machen 2 leichte Krafteinheiten mit eigenem Körpergewicht (z.B. Kniebeugen an der Wand, leichtes Theraband-Ziehen). Woche 2: Steigerung auf 2×20 Minuten flotter Spaziergang, 1× Schwimmen gehen, Kraft beibehalten. Woche 4: Sie schaffen schon 30 Minuten Walken oder 3 km Radfahren am Stück; im Krafttraining fangen wir an, leichte Gewichte zu nutzen. Nach 8 Wochen: ggf. erster leichter Jogging-Versuch oder Besuch einer Cardio-Gruppe. Durch diese Progression vermeiden wir Überlastungsschäden und Frust. Jede geschaffte Stufe motiviert Sie weiter – Sie machen quasi regelmäßig eine „Probefahrt“ auf dem nächsten Level.

Praxisbeispiel Ernährung: Zu Beginn tracken wir vielleicht 3 Tage lang gemeinsam, was Sie essen (Ernährungstagebuch). Daraus sehen wir, wo „versteckte“ Kalorien liegen (z.B. das Latte Macchiato mit Sirup = 300 kcal, das abendliche Glas Wein). Wir streichen nichts komplett, sondern ersetzen schlau: z.B. Kaffee schwarz oder mit etwas Hafermilch (spart 200 kcal), Wein auf 2× pro Woche reduzieren. Statt ketogen gleich komplett auf Brot/Nudeln zu verzichten (was soziale Essenssituationen erschwert), könnten wir zunächst Intervallfasten 5:2 testen: an 2 Tagen der Woche essen Sie nur ~800 kcal (viel Protein, Gemüse), an 5 Tagen normal aber gesund. Studien zeigen, dass solche 5:2-Pläne kurzzeitig 3–8 % Gewichtsverlust bringen können[24]. Wir beobachten, wie Sie damit klarkommen (Hunger, Konzentration, Stimmung) und entscheiden nach ein paar Wochen, ob wir das beibehalten oder lieber ein moderates tägliches Defizit fahren.

Zusammengefasst setzen unsere Interventionen auf Maßgeschneidertes Training, alltagstaugliche Ernährung und konsequentes Monitoring. Wir führen Sie Schritt für Schritt – Sie probieren aus, wir justieren, und die Daten (Waistline, Körperfett%, Leistungswerte) geben Feedback. Dieses iterative Vorgehen ist evidenzbasiert erfolgversprechend, weil es nicht dogmatisch ist, sondern auf Ihren Körper hört.

Fallvignette – Ein konkretes Erfolgsbeispiel (anonymisiert)

Ausgangslage: Frau M. (45 Jahre) aus München, Bürokauffrau, kam zu uns mit dem Wunsch, ~10 kg Gewicht zu verlieren. Ihre Körperanalyse ergab 35 % Körperfett (deutlich erhöht), viszerales Fett im kritischen Bereich, BMI 29 (Übergewicht nahe Adipositas).

Beschwerden: Häufige Knieschmerzen beim Treppensteigen, leichte Bluthochdruckwerte (145/90 mmHg) und hoher Stress durch Job und Familie. Sie hatte in der Vergangenheit Weight Watchers und Low-Carb probiert – Anfangserfolge, dann Jojo-Effekt. Sport trieb sie kaum (unsportlich seit Jugend).

Befunde bei AHI: In der 3D-Ganganalyse fielen bei Frau M. X-Beine und eine Innendrehung der Füße auf, was die Knieschmerzen erklärte – vor allem beim Joggen wäre das problematisch. Die EMG-Kraftmessung zeigte schwache Hüftstabilisatoren und Oberschenkelmuskulatur, dafür muskuläre Verspannungen im Lendenbereich. Screening: Wir ließen ihre Schilddrüse ärztlich checken (familiäre Vorbelastung) – Werte waren aber normal, der „Schuldige“ war eher der Lebensstil. Frau M. hatte zudem starkes emotionales Essen angegeben (nach Stress Süßes).

Intervention: Zuerst fokussierten wir uns 4 Wochen auf Ernährung und Alltagsbewegung, um eine Basis zu schaffen, bevor intensive Sporteinheiten starteten (Knieschmerz-Entlastung). Frau M. erhielt Ernährungscoaching: 3 Hauptmahlzeiten, viel Protein (ca. 100 g/Tag), wenig Zucker, dafür Obst als Süß-Ersatz. Zudem bauten wir 2 kleine Spaziergänge à 10 Min (morgens, mittags) in ihre Arbeitstage ein und 1×/Woche Schwimmen (knieschonend). Schon nach 4 Wochen hatte sie ~2,5 kg abgenommen – laut BIA davon 2 kg Fett, 0,5 kg Wasser, Muskeln unverändert (ein guter Start).

Anschließend begannen wir ein Krafttraining 2×/Woche (moderates Gerätetraining und Theraband, unter Anleitung Physiotherapie/Personal Trainer). Parallel machte sie zuhause 1–2× abends Yoga-/Pilates-Übungen aus unserem Programm für Core-Muskulatur und Entspannung. Ihre Knie verbesserten sich, als die Muskeln stärker wurden und wir in der Laufanalyse die Schrittführung korrigierten (sie bekam Einlagen und lief dann 1–2×/Woche 20 Minuten sehr langsam mit Gehpausen). In Woche 8 integrierten wir ein leichtes Intervallfasten 14:10 – sie ließ das sehr späte Abendessen weg, aß das letzte Mal gegen 19 Uhr. Das half ihr, nächtliches Sodbrennen loszuwerden und morgens frischer aufzustehen.

Ergebnisse: Nach 3 Monaten hatte Frau M. 7,5 kg abgenommen, davon ~6 kg reines Fett (Körperfettanteil von 35 % auf 29 %). Ihr Taillenumfang reduzierte sich um 9 cm – ein erheblicher Gewinn für ihre Gesundheit (Risiko für Diabetes/Herz sinkt deutlich). Viszerales Fett war laut BIA um ~30 % reduziert.

Besonders erfreulich: Ihre Knieschmerzen traten kaum noch auf – u.a. durch Muskelaufbau (Beinachsenstabilität) und das geringere Gewicht. Der Blutdruck pendelte sich bei 130/85 mmHg ein, was nahe normal ist. Auch psychisch fühlte sie sich „energetischer und gelassener“ (O-Ton). In der EMG-Kraftmessung konnte sie nun 20 % mehr Kraft in den Beinen aufbringen als zu Beginn. Frau M. war so motiviert, dass sie sich als nächstes Ziel einen 5-km-Firmenlauf steckte. Wir haben ihren Plan entsprechend angepasst (Steigerung der Laufintervalle, weitere Gewichtsabnahme von ca. 5 kg in langsamem Tempo). Das Fallbeispiel zeigt: Mit einem ganzheitlichen Ansatz sind nicht nur die Kilos gepurzelt – Lebensqualität und Gesundheit gewannen spürbar.

Häufige Fragen (FAQ) – Aus Patientensicht beantwortet

Wie schnell kann ich gesund Körperfett verlieren?

Empfehlenswert ist eine Rate von ca. 0,5 kg Fett pro Woche im Durchschnitt. Am Anfang geht es oft etwas schneller (weil Wasserverlust dabei ist), später langsamer. Mehr als ~1 kg Gewichtsabnahme pro Woche über längere Zeit erhöht das Risiko für Nährstoffmängel, Gallensteine oder den Jojo-Effekt. Studien zeigen, dass 5–10 % Gewichtsverlust über 3–6 Monate realistisch und gesund sind – z.B. 0,5–1 kg pro Woche bei einer übergewichtigen Person[11].

Wichtig: Geduld zahlt sich aus. Crash-Diäten führen oft dazu, dass der Körper Muskeln abbaut oder der Grundumsatz sinkt. Mit moderatem Defizit, Krafttraining und guter Proteinversorgung verlieren Sie primär Fett und halten den Stoffwechsel aktiv. Als grobe Orientierung: 1 kg Körperfett entspricht ~7.000 kcal Defizit – ein tägliches Minus von 500 kcal ergibt also ca. 0,5 kg Fettverlust pro Woche.

Muss ich für den Fettabbau auf Kohlenhydrate verzichten oder keto essen?

Nein, nicht zwingend. Entscheidend ist die Kalorienbilanz und Nährstoffqualität, nicht ein völliger Verzicht auf eine Makronährstoffgruppe. Low-Carb oder ketogene Diäten können kurzzeitig zu schnellerem Gewichtsverlust führen, aber langfristig nehmen bei vergleichbaren Kalorien Low-Carb und High-Carb gleich gut ab.

Reduzieren Sie vor allem „schlechte“ Kohlenhydrate (Zucker, Weißmehl). Komplexe Kohlenhydrate (Vollkorn, Gemüse, Hülsenfrüchte) sind in moderater Menge sinnvoll. Viele Patienten fahren gut mit einer Mischkost: ca. 40 % Kohlenhydrate, 30 % Eiweiß, 30 % Fett. Keto bleibt eine Spezialform. Wichtig ist: Finden Sie einen Ernährungsstil, den Sie dauerhaft umsetzen können.

Ist Intervallfasten (16:8) besser zum Abnehmen als eine normale Diät?

Intervallfasten ist eine Option, aber nicht per se besser. Es hilft, ein Kaloriendefizit einzuhalten, weil Mahlzeiten wegfallen. Studien zeigen aber: 16:8 hat keinen besonderen metabolischen Vorteil, wenn die Kalorien gleich sind[6].

Es passt zu manchen Lebensstilen (weniger Snacks, weniger Kalorien), für andere ist es unpraktisch (Energie fürs Training fehlt, Heißhunger am Abend). Fazit: Ein Werkzeug, kein Wundermittel. Entscheidend bleibt die Kalorienmenge und Nährstoffdichte.

Wie wichtig ist Krafttraining beim Abnehmen? Reicht Ausdauertraining?

Krafttraining ist äußerst wichtig, wenn Sie gesund abnehmen möchten. Zwar kann man auch mit Ausdauer und Diät Gewicht verlieren, aber bis zu 25 % des verlorenen Gewichts sind oft Muskulatur[18]. Das führt zu Schwäche und niedrigerem Grundumsatz.

Krafttraining sorgt dafür, dass der Körper verstärkt Fett statt Muskeln abbaut. Mehr Muskeln = höherer Kalorienverbrauch, auch im Ruhezustand. Studien zeigen: Mit Kraftsport verliert man mehr Fett und hält den Stoffwechsel stabil[1]. Ideal: Kombination aus Ausdauer und 2× Krafttraining pro Woche.

Kann ich gezielt am Bauch oder an den Oberschenkeln Fett verlieren?

Nein, eine gezielte Fettabnahme an bestimmten Körperstellen ist ein Mythos. Wo zuerst Fett verschwindet, ist genetisch und hormonell festgelegt. Übungen für bestimmte Regionen stärken die Muskeln, das Fett darüber reduziert sich jedoch nur durch allgemeinen Fettabbau.

Mit Geduld wird auch hartnäckiges Fett (z.B. Bauch, Hüfte, Oberschenkel) abgebaut. Vorteil: Weniger Bauchfett verbessert stark die Stoffwechselgesundheit. Erste sichtbare Veränderungen treten oft schon nach 5 kg Abnahme auf.

Welche Rolle spielen Hormone beim Abnehmen?

Hormone haben Einfluss, erklären aber Unterschiede nur teilweise. Männer profitieren durch mehr Testosteron/Muskelmasse. Frauen erleben Zyklusschwankungen (z.B. Wassereinlagerungen vor der Periode). Schilddrüsenhormone und Insulin spielen eine Rolle, aber entscheidend bleibt die Kalorienbilanz.

Stresshormon Cortisol kann Bauchfett fördern, Schlafmangel bremst den Abbau. Fazit: Hormone sind Faktoren, aber Ernährung, Bewegung und Lebensstil sind die Haupthebel. Bei Verdacht auf Erkrankungen (z.B. PCOS, Hypothyreose) → ärztliche Abklärung.

Was tun, wenn mein Gewicht stagniert (Plateau)?

Plateaus sind normal. Ursachen: Anpassung des Körpers, unbewusst höhere Kalorienzufuhr, Muskelaufbau bei gleichzeitiger Fettverbrennung. Maßnahmen: Ernährungstagebuch prüfen, Training variieren, Refeed-Tage einbauen. Wichtig: nicht entmutigen lassen.

Oft löst sich ein Plateau nach 2–4 Wochen von selbst. Messen Sie auch Umfänge und Fitnesswerte – Fortschritte zeigen sich nicht nur auf der Waage. Bei >6–8 Wochen Stillstand → Kalorien/Training anpassen oder ärztlich prüfen lassen.

Zusammenfassung & Next Steps – Ihr Fahrplan für die nächsten 2 Wochen

Körperfett effizient und gesund zu reduzieren erfordert kein Geheimrezept, sondern konsequentes Umsetzen der wissenschaftlich gesicherten Prinzipien: moderates Kaloriendefizit, reichlich Protein, Krafttraining plus Ausdauer, Geduld und Anpassung von Lebensgewohnheiten. Sie haben nun einen umfassenden Einblick, wie wir im Athletics & Health Institut vorgehen – datenbasiert, individuell und nachhaltig. Zum Abschluss fassen wir konkrete To-Dos zusammen, mit denen Sie in den nächsten 14 Tagen direkt starten können:

Konkrete 2-Wochen-To-Do-Liste:

  • Ernährungstagebuch führen: Schreiben Sie 3–5 Tage alles auf, was Sie essen/trinken (Menge + Uhrzeit). Analysieren Sie: Wo können Sie 300–500 kcal täglich einsparen? (Beispiel: Softdrinks durch Wasser/Tee ersetzen, Snack reduzieren). Beginnen Sie, Ihre Portionen leicht zu verkleinern und füllen Sie den Teller zur Hälfte mit Gemüse.
  • Protein bei jeder Mahlzeit: Achten Sie ab sofort darauf, zu jeder Hauptmahlzeit eine Eiweißquelle zu essen (z.B. Frühstück: Skyr oder Eier; Mittag: Hähnchenbrust oder Tofu; Abend: Fisch, Quark oder Hülsenfrüchte). Ziel: ~100 g Protein pro Tag erreichen. Das hält satt und schützt Ihre Muskeln.
  • Schrittzahl erhöhen: Besorgen Sie sich einen Schrittzähler oder nutzen Sie Ihr Smartphone. Setzen Sie sich ein erreichbares Ziel, z.B. +2.000 Schritte mehr als bisher. Steigen Sie in München eine S-Bahn-Station früher aus und gehen Sie den Rest zu Fuß, oder machen Sie abends einen Spaziergang in Ihrem Viertel. Innerhalb von 2 Wochen sollten Sie merken, dass Ihnen mehr Bewegung im Alltag leichter fällt.
  • Training einbauen: Starten Sie mit 3 Bewegungseinheiten pro Woche. In Woche 1 könnten das z.B. 2× 30 Min flotter Spaziergang/Jogging und 1× eine Kräftigung zuhause sein (es gibt Online-Programme oder fragen Sie uns für einen Plan mit Eigengewichtsübungen). In Woche 2 erhöhen Sie auf 4 Einheiten (z.B. 2× Kraft, 2× Cardio á 30 Min). Notieren Sie nach jedem Training kurz, wie Sie sich fühlen (Skala 1–10 Belastung) – so lernen Sie Ihre Belastbarkeit kennen.
  • Trinken & Schlafen: Trinken Sie täglich ~2–3 Liter Wasser oder ungesüßten Tee – oft wird Durst mit Hunger verwechselt. Stellen Sie sich eine Karaffe auf den Schreibtisch. Gehen Sie außerdem möglichst jeden Tag zur gleichen Zeit ins Bett und peilen Sie 7–8 Stunden Schlaf an. Schon nach 1–2 Wochen werden Sie sich energiegeladener fühlen, was Heißhungerattacken vorbeugt.
  • Stress-Minipause einlegen: Führen Sie im Lauf des Tages kleine Entspannungspausen ein. Beispiel: 2 Mal am Tag 5 Minuten Augen schließen und langsam tief durchatmen. Oder progressive Muskelentspannung einmal abends per App. Nach 2 Wochen sollten Sie merken, dass Sie insgesamt ruhiger und fokussierter sind – das hilft enorm, um impulsives Essen zu reduzieren.

Messbare Marker für Ihren Erfolg: Überprüfen Sie nach 2 Wochen folgende Punkte:

  • Körpergewicht: Ein leichtes Minus von 1–2 kg ist möglich, aber kein Muss – schauen Sie eher auf die Trendrichtung als auf eine genaue Zahl.
  • Umfänge: Messen Sie Bauch- und Hüftumfang mit einem Maßband (morgens nüchtern). Schon 1–2 cm weniger Bauchumfang sind ein Erfolg und zeigen Fettabbau an.
  • Fitness: Notieren Sie, wie viele Kniebeugen, Liegestütze oder wie lange Sie eine Wand-sitz-Übung halten konnten an Tag 1 vs. Tag 14. Jede Wiederholung mehr oder Sekunde länger bedeutet Kraftzuwachs!
  • Wohlbefinden: Führen Sie eine persönliche „Energietagebuch“. Geben Sie z.B. täglich Ihrem Energielevel oder Stimmung eine Note von 1–5. Viele berichten schon nach 1–2 Wochen besserer Ernährung/Bewegung von mehr Energie (Note verbessert sich). Auch Schlafqualität oder Verdauung können sich als Marker bessern.
  • Kleidung: Passt eine bestimmte Hose etwas lockerer? Das ist oft ein praktisch motivierender Marker, noch bevor die Waage große Veränderungen zeigt.

Nach zwei Wochen dieser Selbstbeobachtung können Sie stolz auf die ersten Schritte sein. Egal ob die Waage 0,5 oder 2 kg weniger anzeigt – Sie haben den Prozess angestoßen. Jetzt heißt es: Dranbleiben und ggf. Feinanpassungen vornehmen. Hier kommen wir ins Spiel:

Ihr nächster Schritt – persönliche Beratung in München: Wenn Sie in der Region München wohnen und professionelle Unterstützung möchten, vereinbaren Sie einen Termin im Athletics & Health Institut. Wir bieten u.a. eine ausführliche Untersuchung und Beratung rund um Ernährung und Training, auf Ihren Status zugeschnitten. Zum Beispiel könnten wir eine 3D-Bewegungsanalyse oder EMG-Kraftanalyse durchführen, um Ihren Fortschritt messbar zu machen und Ihr Training weiter zu optimieren. Oder Sie nutzen unsere Gesundheits- und Ernährungsberatung, um Ihren Ernährungsplan abwechslungsreich und lecker zu gestalten, ohne Defizite. Auch eine Laufanalyse kann sinnvoll sein, wenn Sie mit Joggen anfangen und Schmerzen vermeiden wollen.

Handeln Sie jetzt: Jede Reise beginnt mit dem ersten Schritt – wir begleiten Sie gerne auf Ihrem Weg zum gesünderen, fitteren Ich. Kontaktieren Sie uns für ein unverbindliches Erstgespräch oder direkt zur Terminvereinbarung in München. Gemeinsam bringen wir die Waage zum Neigen – weg von den Fettpolstern, hin zu mehr Gesundheit!

Unsere Leistungen verbinden Training, Therapie und Prävention.

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Quellenverzeichnis (Primärliteratur)

Literatur (Kurzangaben)
  1. Jayedi A. et al. (2024) – Aerobic exercise and weight loss in adults: a dose-response meta-analysis. JAMA Network Open, 7(12): e243000. DOI: 10.1001/jamanetworkopen.2024.3000 [2]
  2. Gu Y. et al. (2024) – Effects of Different Exercises Combined with Different Dietary Interventions on Body Composition. Nutrients, 16(17): 3007. DOI: 10.3390/nu16173007 [3][18]
  3. Lowe DA. et al. (2020) – Effect of time-restricted eating on weight loss. JAMA Intern Med, 180(11): 1491-1499. DOI: 10.1001/jamainternmed.2020.4153 [5][6]

(Alle DOI-Links zuletzt abgerufen 2025; Auswahl mit Fokus 2020–2025.)

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