Wie man feststellt, ob Fußballprofis wirklich wieder bereit für den Wettkampf sind und welche hochmodernen regenerativen Verfahren wir anwenden, um den Heilungsprozess nach einer Sportverletzung zu unterstützen, wollte Sportreporter Vinzent Tschirpke von Münchner Merkur und tz wissen und besuchte dafür DOSB-Sportphysiotherapeut Marco Kaufmann in unserem Athletics and Health Institut für Physiotherapie und Training.
➔ Münchner Merkur vom 12.09.2025 (PDF)
➔ tz vom 12.09.2025 (PDF)
Wie wir Sportler in der Reha gezielt begleiten, um sie wieder auf ihre individuelle Belastung vorzubereiten, darauf geht Marco Kaufmann nachfolgend genauer ein. Die Tecar-Therapie, die hyperbare Sauerstofftherapie und Photobiomodulation / Rotlichttherapie sind nur drei Beispiele. Außerdem erklärt Marco Kaufmann, Sportler nach einer Verletzung unbedingt vermeiden sollten.
➔ Unsere Leistungen für Sportler im Überblick
HINTERGRUNDINFORMATIONEN
FAQs – Häufige Fragen aus der Sport-Rehabilitation
Frage 1: Wie stellen Sie fest, dass ein Spieler wirklich wieder bereit für den Wettkampf ist?
Antwort: Im AHI kombinieren wir modernste Diagnostik mit klinischer Expertise. Zu unserem mehrstufigen Prüfverfahren zählen funktionelle und biomechanische Tests:
- 3D-Bewegungsanalysen
- Oberflächen-EMG
- Kraftdiagnostik
- Sportartspezifische Belastungstests
Außerdem: eine klinische und manuelle Untersuchung mit orthopädischen Funktionstests, um abzusichern, dass die Struktur vollständig verheilt ist, und physiotherapeutische und osteopathische Tests, um u. a. die Beweglichkeit zu untersuchen.
Wir prüfen auch die mentale Gesundheit des Sportlers: Hat er Angst, sich erneut zu verletzen? Ist wieder volles Vertrauen in die Struktur und die Bewegungen vorhanden?
Auf Basis unserer Daten erstellen wir ein individuelles Risikoprofil, das uns erlaubt, die Wahrscheinlichkeit von Rückfällen oder erneuten Sportverletzungen realistisch einzuschätzen. Bei Bedarf verlängern wir den Rehabilitationszeitraum oder passen die Belastung in der Wiedereinstiegsphase präventiv an. Wir unterstützen die Sportler, den Wiedereinstieg sicher und nachhaltig zu gestalten. Erst wenn die funktionellen, strukturellen und mentalen Kriterien erfüllt sind, geben wir grünes Licht.
Frage 2: Wie unterstützen Sie Leistungs- und Freizeitsportler nach einer Verletzung im Heilungsprozess und wie bereiten Sie Sportler wieder auf die Belastung vor?
Antwort: Zur gezielten Förderung der Heilung setzen wir modernste regenerative Verfahren ein, die weit über klassische Reha-Standards hinausgehen:
- Hyperbare Sauerstofftherapie (HBOT): erhöht die Sauerstoffsättigung im Blutplasma und fördert so die Zellregeneration
- Tecar-Therapie: ein tiefenwirksamer, hochfrequenter Strom, der sowohl Stoffwechselprozesse anregt als auch Schmerz reduziert und die Mikrozirkulation verbessert
- Photobiomodulation / Rotlichttherapie: stimuliert Zellstoffwechselprozesse über Lichtfrequenzen, wirkt entzündungsmodulierend, schmerzlindernd und gewebeheilend
- Kältetherapie / Eisbaden: zur Modulation von Entzündung, Schmerzwahrnehmung und zur Reaktivierung nach intensiven Reha-Einheiten
- Neurozentriertes Training und Biofeedback: zur Wiederherstellung neuronaler Steuerung und sensorischer Integration – oft übersehen, aber entscheidend für funktionelle Bewegungsqualität und nachhaltige Belastbarkeit
- Ernährungs- und Mikronährstoffberatung: angepasst an die Verletzungsphase
Frage 3: Was sollten Sportler nach einer Verletzung unbedingt vermeiden?
Antwort: Wir sehen immer wieder: Die meisten Rückfälle passieren nicht beim Belastungsaufbau, sondern beim Ego-Comeback – wenn Athleten glauben, ihr Körper müsse „einfach wieder funktionieren“, obwohl Kontrolle, Symmetrie und Vertrauen noch fehlen.
a) Zu schneller Wiedereinstieg
Ein häufiger Trugschluss: „Keine Schmerzen = einsatzbereit.“ Aber: Schmerzfreiheit ist kein sicheres Zeichen für funktionelle Belastbarkeit. Wer zurückkehrt, bevor Kraftsymmetrie, Bewegungsökonomie und neuronale Kontrolle wiederhergestellt sind, erhöht sein erneutes Verletzungsrisiko massiv – insbesondere bei Muskelverletzungen oder Bandinstabilitäten.
b) Training im alten Muster
Viele Athleten kehren zurück und trainieren „wie früher“ – aber ohne die Schwachstellen weiter im Blick zu behalten, die zur Verletzung führten.
Empfehlung: Belastungsmuster, Technik, Mobilität und Kraftverteilung sollten neu organisiert, nicht nur „wieder aufgenommen“ werden.
c) Mentale Kompensation oder Unsicherheit ignorieren
Angst vor Belastung, Ausweichbewegungen, zögerliches Agieren – das alles sind Warnsignale. Sie zeigen: Der Kopf ist noch nicht bereit, auch wenn der Körper es vielleicht wäre.
Empfehlung: Visualisierung, kontrollierte Belastungsexposition und Gespräche sind essenzieller Bestandteil eines erfolgreichen Wiedereinstiegs.
d) Schmerz ignorieren oder durchtrainieren
„No pain, no gain“ ist kein Gütesiegel, sondern ein Rückfallprogramm. Schmerz ist Information – wer ihn ignoriert, übergeht Signale, die ein struktureller Rückschritt sein können.
Empfehlung: Schmerz ist Feedback, kein Hindernis. Lernen, ihn zu interpretieren und entsprechend zu handeln, ist Teil des Rehabilitationsprozesses.
e) Selbstdiagnose und Rückzug aus professioneller Begleitung
Gerade wenn der Schmerz weg ist, neigen viele dazu, das Steuer wieder allein zu übernehmen. Doch: Die kritische Phase beginnt nach der Schmerzfreiheit – dort, wo Fehler sich einschleichen.
Empfehlung: weiter engmaschig begleiten lassen. Die letzten 10 % sind entscheidend – dort entscheidet sich, ob „zurück“ auch „nachhaltig stabil“ bedeutet.
Gerne sind wir für Sie da – für alle, die eine Betreuung wie Spitzensportler erfahren möchten.
Ihr Team des Athletics and Health Instituts nahe des Olympiaparks in München




