Kieferbeschwerden Teil 2

Fallvignette – Aus der Praxis (anonymisiert)

Patientin: Frau M., 35 Jahre, Bürokauffrau und begeisterte Hobby-Läuferin aus München.

Fallvignette – Aus der Praxis

Ausgangslage: Seit über einem Jahr leidet Frau M. unter diffusen Kieferschmerzen rechts, besonders morgens und nach langen Arbeitstagen. Zudem berichtet sie von häufigen Nackenschmerzen und Spannungskopfschmerzen. Ihr Zahnarzt hatte eine CMD diagnostiziert und ihr eine Aufbissschiene für die Nacht angepasst. Trotz Schiene (die sie brav trägt) sind die Schmerzen nur wenig besser geworden. Botox in den Kaumuskel lehnte sie ab. Frau M. fühlt sich ratlos und etwas frustriert: „Ich knirsche wohl mit den Zähnen, aber mehr als die Schiene hat man mir nicht angeboten. Muss ich damit nun leben?“

Befunde bei AHI

In unserer Anamnese fiel auf, dass Frau M. hohen Arbeitsstress hat und oft angespannt ist. Sie bezeichnet sich als „kopflastigen Menschen“ – grübelt viel. Der Haltungscheck ergab: ausgeprägter Rundrücken, die Schultern fallen nach vorn. Der Kopf steht ~5 cm vor der Lotlinie (Vorverlagerung). Die 3D-Analyse quantifizierte eine Hyperkyphose der Brustwirbelsäule und einen Kopfvorneige-Winkel von 48° (Normal ~40°) – deutlich erhöht. In der Bewegungsanalyse zeigte sich, dass sie beim Laufen kaum Rotation im Rumpf hat (steifer Oberkörper, kompensatorisch mehr Bewegung im Kopf/Nacken). EMG-Messungen ergaben eine überhöhte Grundspannung des oberen Trapezmuskels. Ihre Rücken- und tiefen Nackenmuskeln hatten in Krafttests nur 60% der zu erwartenden Stärke (verglichen mit Normwerten ihres Alters/Gewichts). Beim Kieferfunktionstest konnte Frau M. den Mund maximal 34 mm öffnen (leicht eingeschränkt; Norm >40 mm) – dabei trat rechts ein Schmerz auf.

Palpation: deutlicher Druckschmerz im rechten Masseter (Kaumuskel) und im rechten Schläfenmuskel, aber auch im rechten Sternocleidomastoideus (der „Kopfwender“-Muskel am Hals).

Letzteres überraschte Frau M. – sie hätte nicht erwartet, dass ein Halsmuskel so schmerzen kann „bis in den Kiefer“ hinein. Wir fanden außerdem heraus, dass Frau M. nachts überwiegend auf dem Bauch schläft – was zu verdrehter Halswirbelsäule führt.

Intervention

Zunächst erklärten wir Frau M. die Zusammenhänge – sie war erleichtert zu hören, dass nicht ihr Kiefer „kaputt“ ist, sondern die Beschwerden mit Haltung und Muskulatur verknüpft sind (Zitat: „Endlich schaut mal jemand über den Tellerrand!“).

Wir starteten mit sanften manualtherapeutischen Techniken: Unsere Physio lockerte mit vorsichtigen Dehnungen und Drucktechniken den rechten SCM- und Trapezmuskel. Bereits nach 2 Sitzungen merkte Frau M., dass ihre Kopfbeweglichkeit zunahm. Parallel lernte sie Übungen: u.a. Brustkorb-Öffner (in Türrahmen dehnen, um die Brustmuskeln zu verlängern) und Ruderzug mit Theraband für die Schulterblattmuskeln. Sie übte 5 Minuten morgens und 5 Minuten abends.

Außerdem integrierte sie stündliche „Mikropausen“ im Büro: Schultern kreisen, Kiefer lockern (lustiges „Kaugummi-Kauen in Zeitlupe“ ohne echten Kaugummi). Wir passten auch ihre Schreibtisch-Ergonomie an (Laptop auf Augenhöhe, Headset statt Telefonhörer einklemmen). Ein wichtiger Schritt war das Bewusstmachen der Kieferhaltung: Wir brachten ihr bei, bewusst drauf zu achten, dass die Zähne sich nicht berühren außer beim Schlucken/Kauen („Lippen geschlossen, Zähne lose“). Sie stellte Post-it-Zettel „Zahnlocker!“ an Monitor und Spiegel als Erinnerung.

Später führten wir ein moderates Kräftigungsprogramm ein: u.a. Diagonal-Dehnlagen, um die tiefe Nackenmuskulatur zu kräftigen, und leichte Hantelübungen für den oberen Rücken.

Ergebnisse

Nach 6 Wochen Training und Therapie berichtete Frau M., dass sie deutlich weniger morgendliche Schmerzen hat. Die subjektive Schmerzintensität sank von anfangs 6/10 auf 2/10 im Schnitt. Ihre Mundöffnung verbesserte sich auf 40 mm, ohne nennenswerten Schmerz. Interessanterweise verschwanden auch die Spannungskopfschmerzen fast völlig.

Ein Re-Test der Haltung zeigte, dass der Kopfvorneige-Winkel um 5° zurückging – objektiv ein Fortschritt. Frau M. fühlte sich insgesamt „aufrechter und entspannter im Nacken“. Sie konnte nun sogar wieder härtere Nahrung (Steak) ohne Angst kauen. Nach 3 Monaten war sie weitgehend beschwerdefrei. Die Schiene benutzt sie nur noch gelegentlich; sie hat das Gefühl, durch die Übungen ihren Kiefer “unter Kontrolle” zu haben.

Die Fallvignette von Frau M. zeigt exemplarisch: Durch das Aufdecken der wahren Ursachen und ein ganzheitliches Vorgehen können selbst langwierige Kieferbeschwerden nachhaltig gelindert werden. Und das ohne invasive Eingriffe – sondern mit aktiver Mitarbeit der Patientin.

FAQs – Häufige Fragen von Patient:innen

Frage 1: Können meine Kieferbeschwerden wirklich von der Haltung oder vom Rücken kommen?

Antwort: Ja – tatsächlich hängen Kiefer, Kopf und Körperhaltung eng zusammen. Stellen Sie sich vor, Ihr Kopf sitzt wie eine Bowlingkugel oben auf der Wirbelsäule. Wenn die Wirbelsäule (insbesondere im Brustbereich) stark gekrümmt ist, muss der Kopf nach vorne ausweichen, um das Gleichgewicht zu halten. Diese Kopfvorhaltung verändert die Stellung des Unterkiefers zum Schädel – das Kiefergelenk wird ungünstig belastet[2][36].

Zudem verkürzen sich dabei Nackenmuskeln, die an Schädel und Kiefer ansetzen (z.B. der Sternocleidomastoideus am Mastoid-Prozess hinter dem Ohr). Das kann zu Muskelschmerzen und Zug am Kiefergelenk führen. Studien zeigen klare Zusammenhänge: TMD-Patienten haben häufiger Haltungsschwächen als Gesunde[2].

Die Haltung allein ist oft nicht der einzige Faktor, aber ein sehr häufiger. Bei vielen unserer Patient:innen liegt die wahre Ursache z.B. in einer Kombination aus vorgebeugter Sitzhaltung, wenig Rumpfkraft und daraus resultierendem Nackenstress. Die gute Nachricht: Haltung kann man verbessern! Und oft gehen damit auch die Kieferschmerzen zurück.

Frage 2: Hilft mir eine Aufbissschiene (Knirscherschiene) denn überhaupt nicht?

Antwort: Eine individuell angepasste Aufbissschiene kann durchaus Teil der Therapie sein. Sie schützt vor allem Ihre Zähne vor Abrieb, wenn Sie nachts knirschen. Viele Patient:innen berichten, dass der Kiefer am Morgen mit Schiene entspannter ist, weil das Gelenk in leichter Position gehalten wird. Studien haben teils positive Effekte auf Schmerzen und Mundöffnung gezeigt[5].

Aber: Die Schiene wirkt nur passiv, nur solange sie getragen wird, und behebt nicht die Ursache Ihres Knirschens oder Ihrer Verspannung. Langzeitstudien zeigen kein eindeutiges Übergewicht der Schiene gegenüber anderen Maßnahmen[6].

Wir empfehlen Schienen vor allem, um Schaden von den Zähnen abzuhalten und eventuell akute Entlastung zu schaffen. Parallel muss jedoch an den Ursachen gearbeitet werden – also Stressabbau, muskuläre Balance, Haltung etc. Sonst legen Sie die Schiene tagsüber ab und die Probleme bleiben.

Fazit: Schiene ja, wenn indiziert – aber immer kombiniert mit ganzheitlicher Therapie. Und: Keine Schiene der Welt ersetzt Ihre aktiven Übungen!

Frage 3: Soll ich Botox gegen meine Kiefer-/Kaumuskel-Schmerzen ausprobieren?

Antwort: Botox-Injektionen in den Kaumuskel werden in den letzten Jahren öfter angewandt, insbesondere bei extremem Zähnepressen oder Kiefermuskulatur-Hypertrophie. Botox (Botulinumtoxin) lähmt den Muskel teilweise und kann so kurzfristig die Spannung reduzieren.

Die aktuellen wissenschaftlichen Erkenntnisse sind jedoch sehr verhalten: Eine Meta-Analyse fand keine signifikante Schmerzlinderung langfristig im Vergleich zu Placebo[29][4]. Außerdem bleibt der Effekt nur einige Wochen, dann müssten Sie nachspritzen.

Wir sehen Botox als letzten Schritt, wenn wirklich alle konservativen Maßnahmen ausgeschöpft sind und starke muskuläre Schmerzen fortbestehen. Häufig ist es aber gar nicht nötig: Mit unseren Methoden (Übungen, Entspannung, manuelle Therapie) bekommen wir die Muskelspannung auch so in den Griff – und zwar nachhaltiger, weil der Muskel normal weiterarbeiten kann und Sie die Kontrolle zurückgewinnen.

Zudem kann Botox Nebenwirkungen haben (z.B. Schwäche beim Kauen, Veränderung der Gesichtsform bei häufigen Injektionen). Unser Rat: Probieren Sie zuerst die konservativen Wege, Ihr Kiefer wird es Ihnen danken.

Frage 4: Meine Kiefergelenke knacken häufig, aber es tut nicht weh. Muss ich mir Sorgen machen?

Antwort: Kieferknacken ohne Schmerzen ist meist ungefährlich. Das Geräusch entsteht häufig durch eine kleine Diskusverlagerung im Kiefergelenk – das ist ein Knorpelplättchen, das kurz „springt“. Laut der US-Gesundheitsbehörde NIDCR sind solche Geräusche allein kein Behandlungsgrund[37]. Viele Menschen haben ein lebenslang knackendes Gelenk ohne jede Folge.

Wann sollte man etwas tun? Wenn zum Knacken Schmerzen, Einschränkungen oder Blockaden kommen. Z.B. wenn der Kiefer beim Kauen plötzlich “hakt” oder Sie nicht mehr richtig aufbekommen. Dann empfiehlt sich eine Abklärung.

Ansonsten können Sie durch ein paar einfache Selbstmaßnahmen unterstützen: Vermeiden Sie extremes Mund-Aufreißen (beim Gähnen lieber abstützen), kauen Sie keine superzähen Sachen auf Teufel komm raus und gönnen Sie dem Kiefer regelmäßige Pausen. Mit guter Muskelpflege reduziert sich das Knacken manchmal sogar von allein.

Fazit: Wenn es Sie nicht stört und keine Schmerzen vorliegen – kein Grund zur Panik.

Frage 5: Welche Übungen kann ich selbst bei Kieferbeschwerden machen?

Antwort: Es gibt einige einfache Übungen, die viele unserer Patient:innen als wohltuend empfinden. Bitte beachten: Das ersetzt keine individuelle Therapie, aber als Einstieg sind sie hilfreich. Hier zwei Beispiele:

  • Kinn-Zurück-Schieben (Chin Tuck): Setzen oder stellen Sie sich gerade hin. Schauen Sie geradeaus. Legen Sie eine Hand an Ihr Kinn. Jetzt schieben Sie das Kinn sanft nach hinten (als wollten Sie ein Doppelkinn machen). Halten Sie 3 Sekunden, lösen. 10 Wiederholungen. Diese Übung stärkt die tiefen Nackenmuskeln und entlastet den Kiefer.
  • Zungenposition & Entspannung: Zungenspitze an den Gaumen hinter die Schneidezähne, Mund leicht öffnen, Kiefer entspannen, durch die Nase atmen. Mehrmals am Tag wiederholen, besonders wenn Sie merken, dass Sie pressen.

Wichtig: Schmerzfrei üben. Wenn eine Übung Schmerzen verstärkt, pausieren und ggf. fachlichen Rat einholen.

Frage 6: Kann Stress wirklich meinen Kiefer beeinflussen?

Antwort: Ja, Stress hat einen erheblichen Einfluss auf das Kausystem. Viele Menschen pressen unbewusst die Zähne aufeinander, wenn sie unter Druck stehen. Stress aktiviert unser sympathisches Nervensystem – Muskeln spannen sich an, auch die Kaumuskeln. Langandauernder psychosozialer Stress wurde in Studien als Risikofaktor für TMD identifiziert[15][40].

Das heißt nicht, dass die Schmerzen „eingebildet“ sind – sondern Stress erzeugt echte muskuläre und neuronale Veränderungen, die Schmerzen begünstigen.

Tipps:

  • Entspannungsübungen (z.B. PMR nach Jacobson)
  • Atemübungen (4 Sek. ein, 6 Sek. aus, 5 Min. lang)
  • Bewegung als Ventil: Spazieren, Joggen, Yoga
  • Wenn nötig: professionelles Stressmanagement oder psychotherapeutische Hilfe

Fazit: Ein entspannter Geist lässt auch den Kiefer entspannen.

Zusammenfassung & Next Steps

Kernbotschaft: Kieferbeschwerden (Kiefergelenksschmerz, Muskelverspannungen, Knacken) sind meist multifaktorielle Probleme. Anstatt nur symptomatisch am Kiefer anzusetzen (Schiene, Spritze), lohnt der Blick auf Haltung, Muskulatur und Lebensstil.

Häufige Verursacher sind eine verkürzte Brustwirbelsäule, schwache Rücken- und tiefe Nackenmuskeln, verspannte Halsmuskeln (Scaleni, Sternocleidomastoideus, Trapezius) sowie Stress und Para-Funktionen (z.B. Zähnepressen).

Die Datenlage von 2020–2025 bestätigt: Kombinierte konservative Ansätze wirken am besten – nämlich gezielte Übungen, Haltungsoptimierung, Stressreduktion und moderate Hilfsmittel. Mythen wie „der Zahnarzt muss nur die Bisslage richten“ greifen zu kurz. Wer selbst aktiv wird, kann enorme Verbesserungen erzielen, oft innerhalb weniger Wochen.

2-Wochen-Fahrplan

Was heißt das konkret für Sie? Hier ein 2-Wochen-Fahrplan, den Sie direkt umsetzen können, um Ihren Kiefer auf Kurs zu bringen:

  • Tägliche Mini-Übungen (ca. 10 Minuten): Üben Sie morgens und abends je 5 Minuten die oben beschriebenen Grundübungen: Kinn-zurück-Schieben (Chin Tucks) 10× und Ruheposition mit Zungenkontakt einnehmen + Kiefer lockern. Diese einfache Routine hilft, Haltung und Kieferentspannung zu trainieren.
  • Bewusste Haltungskorrekturen: Richten Sie Ihren Arbeitsplatz ein: Monitor auf Augenhöhe, Hüfte-Knie 90°. Kleben Sie sich einen Zettel „Kopf zurück!“ an den Bildschirm. Alle 30 Minuten kurz aufstehen, Arme bewegen, Schulterblätter zusammenziehen. Diese Mikropausen (10–20 Sek) verbessern Ihre Haltung und Durchblutung – wichtig für einen entspannten Nacken und Kiefer.
  • Stress-Check & Entlastung: Beobachten Sie Ihre Anspannung. Führen Sie z.B. ein Kiefer-Spannungstagebuch: Jede Stunde kurz notieren (Skala 0–10), wie angespannt Ihr Kiefer sich anfühlt und was Sie gerade tun/fühlen. So erkennen Sie Muster (z.B. hoher Stress in Meetings = Kieferspannung 8/10). Nutzen Sie dann gezielt kurze Entspannungsübungen, etwa 5 tiefe Atemzüge, wenn Sie hohen Stress spüren. Alternativ abends 10 Minuten PMR (Progressive Muskelentspannung) per YouTube-Anleitung – das senkt die Grundspannung in der Nacht.
  • Regelmäßige Wärmeanwendung: Probieren Sie in den kommenden 2 Wochen, jeden Abend feuchte Wärme auf Nacken und Wange aufzulegen (z.B. warmes Kirschkernkissen oder feucht-warmes Handtuch, 10 Min). Wärme fördert die Durchblutung und entspannt Muskeln reflektorisch. Viele Patienten schlafen entspannter, wenn die Muskulatur vor dem Zubettgehen warm und locker ist. (Vorsicht: Bei akuten Entzündungen wäre Wärme falsch, aber das ist selten der Fall bei chronischen Kieferverspannungen.)
  • Schonende Kaubelastung: Geben Sie Ihrem Kiefer in dieser Testphase bewusste Erholung. Vermeiden Sie sehr harte, zähe Lebensmittel für 1–2 Wochen (Nougat, zähes Fleisch, harte Brötchenrinde). Schneiden Sie Obst/Gemüse in kleinere Stücke statt mit Gewalt abzubeißen. Das heißt nicht, nur Brei zu essen – normal kauen ist wichtig! – aber vermeiden Sie Spitzenbelastungen. Ihr Kiefer dankt es mit weniger Schmerz.

 

Messbare Fortschrittsmarker:

  • Schmerzskala: Bewerten Sie morgens und abends Ihre Kieferschmerzen (0 = kein Schmerz, 10 = schlimmster vorstellbarer Schmerz). Notieren Sie den Durchschnitt. Oft sieht man bereits eine Reduktion um 1–2 Punkte – ein Zeichen, dass die Maßnahmen greifen.
  • Mundöffnungsweite: Testen Sie, wie viele Fingerbreit Sie Ihren Mund öffnen können (quer zwischen die Schneidezähne). Normwert sind ~3 Finger. Nach 2 Wochen guter Übungen schaffen viele Patienten ein fingerbreit mehr als zuvor, oder es fühlt sich weniger gespannt an beim Öffnen.
  • Kopfhaltungstest: Stellen Sie sich seitlich an eine Wand und spüren Sie, ob der Hinterkopf die Wand berührt, wenn Fersen, Po und Brustwirbelsäule anliegen. Anfänglich passt oft eine Hand zwischen Kopf und Wand (Vorhaltung). Mit verbesserter Haltung sollte dieser Abstand geringer werden. Machen Sie ggf. ein Foto von der Seite zu Beginn und nach 2 Wochen – schon kleine Verbesserungen (Kopf etwas weiter hinten) sind sichtbar und motivierend!
  • Muskelentspannung: Achten Sie darauf, wie oft Sie sich tagsüber beim Zähnepressen ertappen. Vorher vielleicht 20× am Tag, nach 2 Wochen bewusster Übung nur noch 5×? Das wäre ein toller Fortschritt. Nutzen Sie Ihr Spannungstagebuch, um solche Erfolge zu sehen.

 

Natürlich ersetzt dieser Kurzfahrplan keine umfassende Therapie, aber er gibt eine Richtung vor. Sollten Ihre Beschwerden in 2–4 Wochen nicht besser werden oder gar schlimmer, suchen Sie professionelle Hilfe – es könnte ein spezifischeres Problem vorliegen, das individuelle Betreuung erfordert.

Sie möchten Ihre Kieferbeschwerden gezielt und nachhaltig angehen? Dann lassen Sie uns gemeinsam herausfinden, was Ihr Kiefer wirklich braucht. Im Athletics & Health Institut (AHI) München bieten wir Ihnen eine umfassende 3D-Bewegungs- und Haltungsanalyse sowie EMG-Muskelfunktionstests, um den Ursachen auf den Grund zu gehen. Auf Basis dieser Daten entwickeln wir ein maßgeschneidertes Trainings- und Therapiekonzept für Sie – inklusive Anleitung für Übungen, manualtherapeutischer Begleitung und Beratung zu Ernährung/Regeneration.

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Machen Sie den ersten Schritt zu einem entspannten Kiefer und mehr Lebensqualität – wir begleiten Sie fachkundig auf diesem Weg.

Unsere Leistungen verbinden Training, Therapie und Prävention.

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Quellenverzeichnis:

Literatur (Kurzangaben)
  1. Minervini G. et al. (2023). Correlation between Temporomandibular Disorders (TMD) and Posture (DC/TMD criteria): A Systematic Review with Meta-Analysis. J Clin Med, 12(7):2652. DOI: 10.3390/jcm12072652
  2. Saini R.S. et al. (2024). The effectiveness of botulinum toxin for temporomandibular disorders: A systematic review and meta-analysis. PLoS ONE, 19(3): e0300157. DOI: 10.1371/journal.pone.0300157
  3. Shimada A. et al. (2023). Effectiveness of exercise therapy on pain relief and jaw mobility in pain-related TMDs: A systematic review. Front Oral Health, 4:1170966. DOI: 10.3389/froh.2023.1170966
  4. Oliveira-Souza A.I.S. et al. (2024). Effectiveness of 8-week neck exercise training on pain, jaw function, and quality of life in women with TMD: a RCT. J Oral Facial Pain Headache, 38(1):40-51. DOI: 10.22514/jofph.2024.005
  5. Patra R.C. et al. (2025). Multimodal physical therapy for temporomandibular disorder: RCT. J Oral Biol Craniofac Res, 15(3):515–524. DOI: 10.1016/j.jobcr.2025.03.003
  6. Tran C. et al. (2022). Management of temporomandibular disorders: rapid review of recent systematic reviews and guidelines. Int J Oral Maxillofac Surg, 51(9):1211-1225. DOI: 10.1016/j.ijom.2021.11.009
  7. Zhang S.H. et al. (2020). Efficacy of occlusal splints in the treatment of TMD: systematic review of RCTs. Acta Odontol Scand, 78(8):580-589. DOI: 10.1080/00016357.2020.1759818
  8. Saini R.S. et al. (2025). Relationship between psychological factors and TMD: systematic review and meta-analysis. Head & Face Medicine, 21(46). DOI: 10.1186/s13005-025-00522-9
  9. National Institute of Dental and Craniofacial Research (NIDCR, USA). Temporomandibular Disorders (TMD) – Causes, Symptoms, Treatment. (Online: nidcr.nih.gov, Stand 19.08.2025). nidcr.nih.gov/health-info/tmd
  10. de Leeuw R. et al. (2007). Temporomandibular Joint Disorders. Am Fam Physician, 76(10):1477-1482. PMID: 18052014

(Umfasst systematische Reviews, Meta-Analysen, RCTs sowie Übersichtsarbeiten führender Institutionen. Individuelle Beratung durch Fachpersonal bleibt unerlässlich.)

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