Hyrox – wie bereite ich mich optimal drauf vor?

HYROX Vorbereitung in München: Ausdauer, Last & Tempo – der Plan

So werden schwere Beine leicht: HYROX-Training mit System – Ausdauer, Lasttoleranz, Intervalle. Evidenzbasiert im AHI München.

Lesezeit: ca. 12–14 Minuten

HYROX Vorbereitung in München: Ausdauer, Last & Tempo – der Plan

HYROX – wie bereite ich mich optimal darauf vor?

Klartext in 6 Punkten

  • HYROX ist Laufleistung unter Last. Ohne solide Grundlagenausdauer (GA) staut sich Laktat, die Beine „verzuckern“. Mit GA wird das Laufen zur Erholung zwischen den Stationen.
  • Reihenfolge zählt: (1) Ausdauerbasis, (2) Lasttoleranz für Sled/Carry/Wall Balls, (3) Intervalle & kompromittiertes Laufen (Tempo trotz schwerer Beine). [Eihara 2022; Llanos-Lagos 2024; Gao 2023] PMC+2PMC+2
  • Schweres Krafttraining (≥80–90 % 1RM) verbessert Laufökonomie – Sie laufen mit weniger Energieaufwand bei gleicher Pace. [Eihara 2022; Llanos-Lagos 2024] PMC+1
  • Concurrent Training funktioniert: Ausdauer + Kraft parallel – Interferenz ist steuerbar (Periodisierung, Sequenz). [Huiberts 2024; Schumann 2022; Gao 2023] SpringerLink+1PMC
  • Intervalle/Sprints schieben Tempo & Toleranz – auch ohne VO₂max-Sprung. [Jin 2025] PMC
  • Regeln statt Wundermittel: Energie & Protein sitzen, Koffein 3–6 mg/kg getestet – fertig. [Guest 2021] PMC

 

Einleitung – Warum jetzt? Was steht auf dem Spiel?

HYROX ist ein Standardkurs aus acht Laufkilometern und acht Stationen. Der Kurs ist fair, die Regeln klar – das Ergebnis nicht: Es hängt daran, wie gut Sie trotz ermüdeter Beine sauber laufen. Ohne Grundlagenausdauer steigt die Laktatlast, Ihre Schrittfrequenz bricht, Kontaktzeiten werden länger, der Kopf will gehen. Mit aufgebauter Basis kippt die Sache: Das Laufen wird zur Pause, zum Reset zwischen den Lastspitzen – Sie atmen, ordnen, finden Ihren Takt, bevor die nächste Station kommt.

Fragen Sie sich ehrlich: Will ich mich durchkämpfen – oder klug durchkommen? Was, wenn „härter“ nicht die Lösung ist, sondern besser dosiert?

Was HYROX besonders macht – und warum viele falsch ansetzen

HYROX ist Ausdauer mit taktischen Kraftspitzen. Das Event belohnt nicht die höchste Einzelleistung an einer Station, sondern die Fähigkeit, nach jeder Station unmittelbar wieder ökonomisch zu laufen. Genau hier entscheidet sich das Rennen: Wer nur Last trainiert, aber die Rückkehr ins Laufen vernachlässigt, sammelt stille Sekunden – über Kontaktzeit, Taktverlust und Atemchaos. Laufökonomie (Energieaufwand bei gegebener Pace) bricht unter Ermüdung schnell ein: Kontaktzeiten steigen, Schrittlänge schwankt, die Effizienz sinkt. [Trowell 2024; Hazzaa 2023] Taylor & Francis OnlinePMC

Das ist das „kompromittierte Laufen“: Laufen nach Last – ähnlich dem Triathlon-„Brick“. Studien zeigen: Vorbelastung verändert Kinematik und Muskelrekrutierung und kann die Laufökonomie verschlechtern. Training, das genau diese Kopplung übt, macht Sie resilient. [Bonacci 2010; Weich 2022] PubMedPMC

Der Fahrplan in drei Stufen – damit Laufen zur Erholung wird

Stufe 1: Grundlagenausdauer (GA) – die stille Macht

Ohne GA wird Laktat zum Taktgeber. Mit GA fungiert Ihr aerober Stoffwechsel als Puffer: Sie produzieren bei gegebener Arbeit weniger Laktat, können es besser klären und halten die Schrittqualität länger stabil. Das spürt man brutal pragmatisch: Dieselbe Station fühlt sich 1–2 Stufen „leichter“ an, weil die Rückkehr ins Laufen nicht mehr wie ein Berg anfühlt. P

raktisch heißt das: 2–3 GA-Läufe/Woche (ruhig, gleichmäßig), dazu Schwellenläufe (z. B. 2×12–20 min im Bereich „kontrolliert hart“) – genau hier wird die Laktattoleranz trainiert, ohne Qualität im Laufen zu opfern. [Jin 2025; Überblick LT-Training 2024] PMCmjssm.me

Stufe 2: Lasttoleranz – das Gewebe ans Gewicht gewöhnen

Sled Push/Pull, Farmer’s Carry, Lunges, Wall Balls: Diese Stationen verlangen Rumpfspannung, Griffkraft, Hüftstreckung – und sie verändern kurzfristig Ihre Laufmechanik. Schweres Krafttraining (≥ 80–90 % 1RM) verbessert Laufökonomie messbar – Sie laufen „billiger“ (weniger O₂-Kosten) bei gleicher Pace.

Das ist kein Hype, sondern wiederholt gezeigt: High-Load und kombinierte Methoden (Kraft + Plyo) liefern kleine bis moderate Effekte auf Ökonomie/Leistung; länger als 10 Wochen wirkt besser. [Eihara 2022; Llanos-Lagos 2024] PMC+1

Wichtig: Concurrent Training ist kein Gegner der Ausdauer – wenn Struktur stimmt. Meta-Analysen zeigen: leichte Interferenzen bei Unterkörper-Maxkraft (v. a. Männern), kaum bei VO₂max – periodisieren, Sequenz beachten (z. B. an intensiven Lauftagen nur Erhalt im Krafttraining). [Huiberts 2024; Schumann 2022; Gao 2023] SpringerLink+1PMC

Stufe 3: Tempo mit schweren Beinen – die Kunst des Kompromisses

Jetzt kommt das Spezielle: Intervall- und Kopplungseinheiten, bei denen Sie direkt nach Last laufen. Ziel ist Taktkontrolle (Schrittfrequenz stabil), ruhige Atmung, aggressive, kurze Bodenkontaktzeiten – trotz Müdigkeit.

Sprint-/Intervallblöcke verbessern Zeit bis zur Erschöpfung und 3000-m-Leistung auch ohne großen VO₂max-Zuwachs – genau die Qualität, die HYROX belohnt: Tempo halten, wenn es wehtut. [Jin 2025] PMC

Fragen zur Selbstreflexion: Kann ich nach 50 m Sled noch meinen Schritt „einschnappen“? Wie schnell finde ich meinen Atemrhythmus? Wie konstant bleibt meine Schrittfrequenz im dritten Kilometer?

Wie sieht ein 12-Wochen-Plan aus – ohne sich zu verzetteln?

Wochen 1–4: Fundament

  • 2× GA1 locker (45–60 min), 1× Schwelle (z. B. 2×15 min), kurze Strides am Ende.
  • schweres Unterkörper-Krafttraining (3–5×3–5 @ 80–90 % 1RM), 1× Rumpf/Griff.
  • Technikdrills: Sled-Fußarbeit (klein, tief, Druck), Farmer’s Carry (Spannung, Wechselgriffe), Wall-Ball-Rhythmus.

 

Wochen 5–8: Ökonomie & Lasttoleranz

  • Schwelle, 1× Intervalle (6–8×800 m @ 10-km-Pace), 1× GA.
  • Kraft schwer (Erhalt/leichte Progression), Plyos gezielt (Hops/Bounds).
  • Kopplung: 1 km Run → Sled/Row/Carry (wechselnd), Herzfrequenzdeckel, Atemzählrhythmus.

 

Wochen 9–12: Spezifität & Pacing

  • 2–3 Mini-HYROX (skaliert), eine Generalprobe 3–4 Wo. vor Start.
  • Tempo-Run (30–40 min), kurze Spitzen (z. B. 6×1 min hart/2 min easy).
  • Stationen mit Race-Gewicht, Cluster-Pacing (Wall Balls z. B. 20–20–15–15–10–10–5–5).
  • Taper 7–10 Tage: Umfang −30–50 %, Intensität kurz & scharf.

 

Warum so? Weil Kraft die Laufökonomie absichert, GA/Schwelle die Laktatdynamik beruhigen und Intervall + Kopplung die Beinsteifigkeit/Taktkontrolle unter Müdigkeit stabilisieren. [Eihara 2022; Llanos-Lagos 2024; Jin 2025] PMC+2PMC+2

Diagnostik & Praxis im AHI München – trainieren, was wirkt

Wir reduzieren Blindflug und messen Belastbarkeit:


Red Flags
– bitte ärztlich abklären, bevor Sie starten: Brustschmerz, Synkopen, Rhythmusstörungen; unkontrollierte Hypertonie; akute Infekte; persistenter Schmerz/Schwellung, neurologische Ausfälle.

Ernährung & Regeneration – simpel, wirksam, testbar

HYROX braucht Energieverfügbarkeit (Trainingstage +10–15 % kcal), Protein 1,6–2,2 g/kg, 3–4 Portionen à ~0,3 g/kg verteilt. Koffein 3–6 mg/kg 30–60 min vor Schlüsselsessions kann Leistung moderat verbessern – erst testen, dann einsetzen. [Guest 2021] PMC

Recovery: 7–9 h Schlaf, 20–30 min sehr locker bewegen (Flush), funktionelle Mobility (Ribcage/Atmung, Hüfte/Sprunggelenk). Monitoring so einfach wie effektiv: sRPE 30 min nach der Einheit, Ruhepuls, Schlafdauer. Skeptischer Blick auf Wundermittel? Zu Recht. Setzen Sie zuerst die Big Rocks: Energie, Protein, Schlaf, Plan – sie schlagen jedes Supplement.

Mini-Fall (anonymisiert) – schwere Beine, leichter Schritt

Ausgangslage: „M., 34“, solide Kraft, wenig Laufhintergrund; nach Sled „Zementbeine“, Taktverlust. Befund (AHI): 3D-Analyse: längere Kontaktzeiten unter Last, abnehmende Schrittfrequenz; EMG: Quadrizeps dominiert, Gluteus spät.

Intervention (10 Wo.): GA + Schwelle (1–2×/Wo.), Intervalle (1×/Wo.), 2× schweres Unterkörper-Kraft, Kopplung 1–2×/Wo., Wall-Ball-Cluster-Pacing.

Ergebnis: 1-km-Splits −15–20 s stabil; Sled-50 m −18 %; Farmer’s Carry: Absetzungen 3 → 1; subjektiv „Laufen fühlt sich wie Pause an“. Warum es wirkt: Ökonomie + Lasttoleranz + Taktkontrolle – die Trias für HYROX.

Lassen Sie Ihre Lauf-/Ganganalyse und 3D-Bewegungsanalyse mit EMG-Kraftprofil im Athletics & Health Institutdurchführen. Dazu Stoffwechselanalyse, Bioimpedanz und Ernährungsberatung – dann trainieren Sie präzise, nicht „viel“.

Unsere Leistungen verbinden Training, Therapie und Prävention.

Erfahren Sie mehr über unsere Leistungen oder buchen Sie direkt einen Termin:

9) FAQs – kurz & klar

Brauche ich komplette HYROX-Simulationen?

Selten. 1× alle 2–3 Wochen reicht. Wichtiger sind gezielte Kopplungen (Run → Station) mit Fokus auf Takt/Atmung.

Macht Kraft mein Laufen langsam?

Nein – richtig dosiert verbessert High-Load-Kraft die Laufökonomie. Interferenz ist planbar. [Eihara 2022; Huiberts 2024] PMCSpringerLink

Welche Station kippt am ehesten das Rennen?

Sled (metabolisch/technisch) und Wall Balls (Volumen/Technik). Pacing + Technik vor Ego.

Wie baue ich Koffein ein?

3–6 mg/kg, 30–60 min vorher – zuerst im Training testen, nicht am Renntag. [Guest 2021] PMC

Woran erkenne ich Überlastung?

Leistungseinbruch trotz Schlaf, persistenter Schmerz, stark erhöhte sRPE bei gleicher Arbeit → Deload und ggf. Check im AHI.

Zusammenfassung & Next Steps

Ihre 2-Wochen-Starthilfe

Woche 1

  • Mo: Unterkörper schwer 3–5×3–5 @ 80–85 % 1RM + Griff/Rumpf
  • Mi: Schwelle 2×12–15 min (2–3 min locker)
  • Fr: Kopplung 3 Runden – 1 km Run → Sled (2×12,5 m moderat) → 400 m easy
  • So: GA 50–60 min + 6 Strides

Woche 2

  • Di: Unterkörper schwer (Back/Front-Squat alternierend) + Wall-Ball-Cluster 6×15
  • Do: Intervalle 6×800 m @ 10-km-Pace (2–3 min easy)
  • Sa: Kopplung 4 Runden – 1 km Run → Row 750 m → Farmer’s 150–200 m

Täglich kurz: Atem/Mobility 5–8 min; Schlaf 7–9 h; sRPE dokumentieren.

Messbare Marker
  • Schrittfrequenz & Kontaktzeit (Ziel: stabil)
  • HF-Drift pro km (↓)
  • Sled-50 m-Zeit (↓)
  • Carry-Absetzungen (↓)
  • Wall-Ball-Cluster (konstant)
  • 1RM-Trend (stabil/↑)
Empfehlung

Lassen Sie Ihre Lauf-/Ganganalyse und 3D-Bewegungsanalyse mit EMG-Kraftprofil im Athletics & Health Institut durchführen. Dazu Stoffwechselanalyse, Bioimpedanz und Ernährungsberatung – dann trainieren Sie präzise, nicht „viel“.

Schlusswort

HYROX ist kein Glücksspiel. Mit GA laufen Sie „billiger“, mit Kraft laufen Sie „stabiler“, mit Intervallen laufen Sie „trotz schwerer Beine“. Das ist die ganze Magie. Kein Feuerwerk – nur saubere Arbeit, Woche für Woche. Wenn Sie wollen, dass das Laufen zwischen den Stationen Ihre Erholung ist: Wir messen, was zählt – und bauen Ihren Plan im Athletics & Health Institut München präzise darum. Starten wir.

Quellenverzeichnis (Auswahl, 2020–2025)

Krafttraining & Laufökonomie
  1. Eihara, Y., et al. (2022). Heavy resistance vs plyometric training. Sports Medicine-Open. DOI
  2. Llanos-Lagos, C., et al. (2024). Strength training & running economy. Sports Medicine, 54(4), 895–932. DOI
  3. Huiberts, R. O., et al. (2024). Concurrent training: sex effects. Sports Medicine. SpringerLink
  4. Schumann, M., et al. (2022). Compatibility of concurrent aerobic & strength training. Sports Medicine. DOI
  5. Gao, J., et al. (2023). Sequence in concurrent training. Frontiers in Physiology, 13:1072679. DOI
  6. Jin, K., et al. (2025). Sprint-Intervall vs. traditionell – Laufleistung. Front Physiol. PMC
  7. Zanini, M., et al. (2025). Strength training improves running economy durability. Med. & Sci. in Sports & Exercise, 57(7), 1546–1558. DOI
Fatigue & Laufbiomechanik
  1. Trowell, D., et al. (2024). Running-induced fatigue. Eur J Sport Sci.
  2. Hazzaa, W. A., et al. (2023). Fatigue & Plantardruck. Biology (Basel), 12(10):1309. PMC
  3. Bonacci, J., et al. (2010). Kinematik-Änderungen nach Radfahren → Laufökonomie. J Sci Med Sport, 13(4), 460–464. DOI
  4. Van Hooren, B., et al. (2024). Running biomechanics & economy. Sports Medicine. DOI
Supplementierung & weitere Studien
  1. Guest, N. S., et al. (2021). JISSN Position Stand: Caffeine & performance. JISSN, 18(1). DOI
  2. Llanos-Lagos, C., et al. (2024). Strength training methods & performance determinants. Sports Medicine. PMC

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